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Profis // Freitag, 21.08.2020

"Ich bekomme immer mehr Anrufe"

Während draußen der Hochsommer nochmal alles gibt, sitzt Sportdirektor Larry Mitchell in diesen Tagen in seinem Büro, führt ein Telefongespräch nach dem nächsten und checkt ständig seine Mails. Wir haben uns mit ihm im Interview unter anderem über die Herausforderungen bei der Kaderplanung in Corona-Zeiten, die Lage auf dem Spielermarkt und die Torhüterfrage unterhalten.

Larry, dein Handy ist in letzter Zeit praktisch im Dauerbetrieb. Wie viele Gespräche mit Spieleragenten führst du derzeit pro Tag?

„Meisten sind es drei bis fünf täglich, aber es können natürlich auch mal deutlich mehr oder weniger sein. Also es sind schon viele Telefonate, aber das ist nicht deutlich mehr als in anderen Sommern.“

Nach der AHL hat nun auch die ECHL ihren Saisonstart für frühestens 4. Dezember festgelegt. Was bedeutet das aus deiner Sicht für den Spielermarkt?

„Ich glaube, dass es viele Faktoren gibt, über die selbst die Berater noch nicht Bescheid wissen. Heißt das, dass in der AHL weniger gezahlt wird? Sind dann weniger Spieler bereit dort zu spielen? Das weiß noch niemand. Das sind also Dinge, die erst noch geklärt werden. Dann könnte das die Entscheidung der Spieler schon beeinflussen. Aber momentan unterschreiben noch täglich Profis in der AHL, weil sie der Meinung sind, dass der Start der Ligen in Europa auch noch nicht sicher ist. Es ist nicht so, dass viele Spieler ein klares nein zu Eishockey in Nordamerika sagen.“

Derzeit stehen erst 14 Profis unter Vertrag und erst eine Importstelle ist besetzt. Könnte sich das also zu einem Vorteil entwickeln bzw. entwickelt haben?

„Mein Eindruck ist, dass durch die zehn Spieler, die wir noch verpflichten müssen, ich schon immer mehr Anrufe bekomme und immer mehr Namen von Kandidaten ins Spiel kommen. Es ist sicherlich kein Nachteil.“

Vor welchen Herausforderungen stehst du aktuell in Sachen Kaderplanung?

„Es ist immer noch ein Abwägen zwischen dem Aspekt, dass man seinen Kader füllen will und gleichzeitig trotzdem kein finanziell zu großes Risiko eingeht. Letztlich haben wir von der Politik und den Behörden noch kein Go dafür, dass wir ab November mit Zuschauern spielen dürfen. Daher ist die Lage aktuell noch immer von Unsicherheiten geprägt und deshalb brauchen alle Parteien hinsichtlich der Kaderplanung Geduld. Sowohl die Spieler, die auf Verträge und Angebote warten, die Fans, die natürlich gerne wissen möchten, wie das Team in der neuen Saison aussieht und auch ich selbst. Der Plan ist aber nicht, dass wir alle zehn Plätze so lange wie möglich freihalten, sondern wir wollen schon demnächst den einen oder anderen Profi unter Vertrag nehmen.“

Das wirkt sich dann wahrscheinlich auch auf die Spieler aus, die in der vergangenen Saison beim ERC spielten, aber deren Zukunft noch nicht geklärt ist wie Jochen Reimer, Jerry D’Amigo, Mike Collins, Brett Olson und Steven Seigo. Sind alle fünf noch Optionen für die Saison 2020/21?

„Alle fünf sind noch Kandidaten, so wie viele andere auch. Die Gespräche mit ihren Beratern laufen ständig. Diese Woche habe ich beispielsweise auch persönlich mit „Joker“ (Jochen Reimer; Anm. d. Autors) gesprochen. Es wird also regelmäßig geredet. Der aktuelle Stand ist, dass alle fünf noch auf dem Markt sind.“

Mit Kris Foucault hat sich ein Profi aus dem letztjährigen Kader, dessen Zukunft noch offen war, für einen Wechsel nach Krefeld entscheiden. Wie hast du seine Entscheidung aufgenommen?

„Kris hat vor einigen Monaten unser erstes Angebot abgelehnt. Trotzdem sind wir in Gesprächen geblieben, bis Corona kam. Diese Konditionen von damals können wir aktuell einfach nicht mehr aufrufen, haben ihm aber schon gesagt, dass er noch ein Kandidat bei uns ist. Aber wenn ein Spieler sich dafür entscheidet, frühzeitig Sicherheit zu haben und das Vertragsangebot von – in diesem Fall Krefeld – annimmt, dann kann ich das nachvollziehen. Kris und ich haben auch nach seiner Unterschrift bei den Pinguinen noch geschrieben. Ich habe ihm alles Gute gewünscht und er hat sich ausdrücklich bedankt für die Zeit in Ingolstadt und dass er hier nach seinen Verletzungsproblemen die Chance bekommen hat. Das ist alles ganz professionell abgelaufen.“

Offen ist auch noch, wie es auf der Goalie-Position weitergeht. Wie sind deine Planungen in diesem Bereich? Gibt es wieder ein deutsches Goalie-Duo oder möchte man etwas anderes probieren und eine Importlizenz vergeben?

„Wir planen höchstwahrscheinlich mit einer Kombination aus einem deutschen und einem ausländischen Torhüter.“

Die Saison soll ja nun am 13. November starten. Wie sehen die Planungen hinsichtlich des Trainingsstarts aktuell aus?
 „Der Plan ist, dass wir die Spieler zum 1. Oktober hierherholen. Zuerst würden wir mit den ärztlichen Untersuchungen und Fitnesstests starten und dann circa fünf Wochen Vorbereitung haben, bevor die Saison losgeht.“

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