Profis // Sonntag, 14.02.2016
23 Kohl-Trikots im Schrank
„Das ist echt Wahnsinn“, sagt Benedikt Kohl und kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, als Thomas Paul im Anschluss an das Spiel gegen die Hamburg Freezers ein Trikot nach dem anderen aus seinem Koffer holt und auf den Pressekonferenztisch in den Katakomben der Saturn Arena legt. 23 Jerseys liegen da. Eine Dokumentation der bisherigen Karriere des Nationalverteidigers in Diensten des ERC. „Mein erstes Kohl-Trikot habe ich 2008 ersteigert, da spielte Benedikt bei den Heilbronner Falken“ sagt Paul, der aus dem baden-württembergischen Westernhausen stammt und hauptsächlich Spiele in Heilbronn und Mannheim besucht. Es folgten Jerseys aus Kohls Zeit bei den Jungadlern in der DNL, bei den Augsburger Panthern, den Grizzlys sowie dem ERC Ingolstadt und natürlich Trikots der Deutschen Nationalmannschaft. Benedikt Kohl hilft seinem Fan und hängt die Trikots in der richtigen Reihenfolge ans Sponsorenboard im Pressekonferenzraum, während Paul nicht ohne Stolz erwähnt: „Selbstverständlich handelt es sich bei allen Trikots um Game-Worns, also im Spiel getragene Jerseys“. Lediglich bei einem ist sich der 29-Jährige nicht ganz sicher, aber Kohl pflichtet ihm bei, dass er auch in dieser Saison ein Spiel für die Adler Mannheim bestritten hat. „Es ist natürlich viel Recherchearbeit dabei“, so Paul, der vor jedem Kauf prüft, ob das Trikot überhaupt gespielt wurde. Seine Trikots bekommt er über eBay, Versteigerungen und den guten Kontakt zu anderen Sammlern, mit denen hin und wieder auch getauscht wird. Insgesamt habe Paul, der sein Ticket für das ERC-Spiel inkl. Übernachtung im Enso-Hotel von seiner Freundin zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte (Zur Option) etwa 150 bis 200 Eishockey-Gamer zu Hause, wobei er diese stets nur nach dem Spieler, nicht nach Designs oder anderen Kriterien erwerbe. Und der Preis müsse natürlich stimmen, denn bei solch einem teuren Hobby muss man sich selbstverständlich finanzielle Grenzen setzen. Und fügt kleinlaut hinzu: „Die Trikots des ERC Ingolstadt sind immer verhältnismäßig teuer. Aber ich behalte das natürlich im Auge und hoffe, bald wieder zuschlagen zu können“. Wir jedenfalls drücken die Daumen.
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