ERCI - DEG 6:1 // Freitag, 01.12.2006
Überragende Mannschaftsleistung - Sieg im Spitzenspiel
Der ERC Ingolstadt hat beim Spitzenspiel am Freitag in der Saturn-Arena eine beeindruckende Teamleistung geboten und die DEG mit 6:1 niedergerungen. Torhüter Sebastian Vogl lieferte dabei, wie die gesamte Mannschaft, eine sensationelle Partie ab - die Panther haben die Schmach der 0:10 Pleite in Köln damit mehr als wettgemacht.
Von Beginn an merkte man den Kennedy-Jungs den Siegeswillen und die umglaubliche Kampfbereitschaft im positiven Sinn an. Die Panther straften ihre Kritiker Lügen, denn kaum einer hat es im Vorhinein für möglich gehalten, dass man die DEG trotz einer Rumpftruppe (Keller und Mann verletzt - dazu Waite, Ficenec, Holland und Melischko gesperrt) derart gut im Griff hatte und sie mit 6:1 nach Hause schicken konnte. Nach verhaltenen ersten fünf Minuten, in denen beide Teams je ein Überzahlspiel sang- und klanglos verstreichen ließen, nahm Ingolstadt das Heft in die Hand und brachte DEG-Torhüter Jamie Storr desöfteren in arge Bedrängnis. Daniel Tkaczuk (7.) und Matt Higgins (10.) scheiterten jeweils frei vor dem Tor. Björn Barta besorgte dann die verdiente 1:0 Führung auf Zuspiel von John Tripp und Doug Ast (11.). Bei einem fünf gegen drei Überzahlspiel für die DEG verpasste zunächst Daniel Kreutzer aus guter Position die Scheibe, ehe sich dann Sebastian Vogl zum ersten Mal richtig auszeichnen konnte - er entschärfte ein Gerät von Jean-Luc Grand-Pierre (13.). Die Panther durften dann ebenfalls 83 Sekunden lang mit zwei Mann mehr agieren - dabei hatte Yannic Seidenberg nach einer herrlichen Kombination das 2:0 auf dem Schläger (16.). Kaum wieder komplett rettete Vogl gleich zweimal gegen Patrick Reimer, der jeweils frei zum Schuss kam (18.). 25 Sekunden vor der ersten Drittelpause gelang dann in Überzahl sogar noch das 2:0 für die Panther. Einen Tory-Schuss konnte Storr nur abprallen lassen, Björn Barta sagte Danke und machte seinen Doppelpack perfekt.
Im Mitteldrittel hatten die Jungs von Ron Kennedy den Tabellenzweiten gleich noch besser im Griff und konnten folgerichtig auf 4:0 erhöhen. Nachdem Jamie Storr noch sensationell gegen den Direktschuss von John Tripp retten konnte (Barta hatte schön aufgelegt/24.), sah er beim nächsten Schuss von Matt Higgins nicht so gut aus - 3:0 Ingolstadt (26.). Das 4:0 entstand im Powerplay aus einer schnellen Traumkombination über Rob Valicevic, Matt Higgins und Yannic Seidenberg, der nur noch den Schläger hinhalten musste (35.). Dieser Vorsprung hielt auch bis in die zweite Pause.
Wer gedacht hatte, dass die Partie jetzt gelaufen sei, der musste sich eines besseren belehren lassen. Don Jackson setzte 65 Sekunden nach Wiederanpfiff (!) alles auf eine Karte und nahm seinen Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Nur 36 Sekunden später war die Scheibe dann sogar im Tor der Panther, allerdings erkannte Schiedsrichter Oswald auf Torraumabseits. In der 45. Minute dann ein erneuter Jubel der Düsseldorfer (Torhüter Storr übrigens immer noch vom Eis) - doch wieder zählte das Tor nach Studium des Videobeweises zur Freude der 4.237 Fans nicht - die Scheibe hatte die Torlinie noch nicht vollständig überschritten. Die Panther kamen aus dem eigenen Drittel nicht mehr heraus und erwehrten sich gegen die nun wütenden Angriffe der Gäste, auch für Basti Vogl gab es jetzt reichlich zu tun. Um seinen Spielern nach fünf Minuten Powerplay eine kurze Verschnaufpause zu gönnen, wechselte Jackson seinen Keeper in der 47. Minute wieder ein und prompt kam der ERC wieder zum Abschluss, und wie! Matt Higgins tanzte durch die DEG-Abwehr und verlud auch noch Jamie Storr - 5:0. Den durchaus möglichen Shut Out für Sebastian Vogl verhinderte unglücklicherweise der eigene Mann. Nach einem Schuss von Robert Dietrich, prallte die Scheibe von Slavetinskys Schläger durch die Beine von Vogl ins Tor ab - 5:1 (49.). Die Metro Stars rochen wieder Morgenluft und nahmen erneut den Goalie vom Eis - dabei durften sie jetzt "sechs gegen vier" spielen, da sich Yannic Seidenberg eine Strafzeit einhandelte. Doch mit letztem Einsatz konnte ein weitere Gegentreffer verhindert werden. Rob Valicevic brachte es dann nach insgesamt über 10 Minuten ohne DEG-Torhüter (!) endlich fertig, einmal ins verwaiste DEG-Tor zu treffen, nachdem sich zuvor einige Pantherspieler vergeblich versucht hatten - 6:1 und damit war das Spiel dann auch endgültig gegessen.
Ein toller Eishockeyabend, den man in Ingolstadt so schnell nicht vergessen wird.
DEL, 26. Spieltag
ERCI DEG
Tore
1:0 #33 (11.) EQ
2:0 #33 (20.) PP1
3:0 Matt Higgins (26.) EQ
4:0 Yannic Seidenberg (35.) PP1
5:0 Matt Higgins (47.) EQ
5:1 Robert Dietrich (49.) EQ
6:1 Rob Valicevic (56.) EQ
Zuschauerzahl
4.237 Zuschauer
Schiedsrichter
HSR: Christian Oswald
LM: Christian Höck
LM: Benjamin Gasda
Strafminuten
Ingolstadt: 16 min.
Düsseldorf: 26 min.
Torschüsse
Ingolstadt: 17 Torschüsse
Düsseldorf: 45 Torschüsse
Bullies
Ingolstadt: 46 (61%)
Düsseldorf: 30 (39%)
Stimmen zum Spiel
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