KEC - ERCI 3:4 // Dienstag, 13.09.2005
Panther zittern sich in Köln zum Sieg
Mit 4:3 siegte der ERC Ingolstadt beim ersten Auswärtsspiel in dieser Saison bei den Haien aus Köln. Doch bis zum Sieg mussten die Panther und deren Fans lange zittern. Die erste Chance des Spiels datiert aus der 2. Minute. Jakub Ficenec zieht im Powerplay ab, die Scheibe kommt von der Bande hinter dem Tor zurück, doch gleich drei, vier Spieler stürmten der Scheibe entgegen, sodass die Kölner nochmal mit Glück dem 0:1 entgangen sind. Auf der Gegenseite versuchte es Sebastian Furchner in Unterzahl zunächst frei vor Waite und dann aus der Drehung. Das wichtige 1:0 fiel in der 5. Minute für den ERC - Florian Keller zieht aus einer guten Schussposition ab - Oliver Jonas im Tor der Kölner Haie, der heute einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte, kann nur zur Seite abwehren und Ken Sutton bringt die Scheibe wieder in den Slot woraufhin Martin Jiranek zum 1:0 einschießt. Nur Sekunden später hatte Christoph Höhenleitner das 2:0 auf dem Schläger. Die Riesenchance zum Ausgleich vergab aber Dave McLlwain, der den Nachschuss von Alex Hicks nicht verwerten konnte, obwohl Jimmy Waite eigentlich schon geschlagen war (9.). Im weiteren Spielverlauf hielt Jimmy Waite mit sensationellen Saves die Panther im Spiel, die auch das nötige Glück auf ihrer Seite hatten. Zweimal testeten die Haie das Aluminium - zunächst war die Latte (Phillip Gogulla hatte geschossen), dann der linke Außenpfosten bei einem Pfund von Lasse Kopitz der Freund des Ingolstädter Keepers. In der 20. Minute dann das 2:0 für den ERC in Überzahl. Jakub Ficenec hatte von der blauen Linie abgezogen - der Puck kommt auf den Schläger von Yannick Seidenberg, der wiederum an Jonas scheitert, aber dann hatte Sean Tallaire das leere Tor vor sich und schob zum vielumjubelten zweiten Tor ein.
Durch Undiszipliniertheiten einerseits und einigen zweifelhaften Schiedsrichterentscheidungen andererseits hatten die Panther einige Unterzahlsituationen im zweiten Drittel zu überstehen. Das erste Tor fiel jedoch wieder auf Ingolstädter Seite. Oliver Jonas leistete sich dabei einen Aussetzer der besonderen Art, der schon fast mit dem Fauxpas von Jimmy Waite im letztjährigen Play-Off Viertelfinale gleichzusetzen ist. Sein Befreiungsversuch, als er sein Tor verlassen hatte, landete direkt in der Fanghand von Doug Ast, der den Goalie umkurvte und ins leere Tor einnetzte - 3:0 (26.). Eine Minute später aber der Treffer auf der anderen Seite (Jason Holland war in der Kühlbox) - Stephane Julien packte seinen Hammer aus und traf unter die Latte zum 1:3 aus Kölner Sicht. Den Anschlusstreffer markierte Sebastian Furchner, der nach klugem Pass von Phillip Gogulla Jimmy Waite schön aussteigen ließ und die Scheibe mit der Rückhand hinter die Linie schlenzte - 2:3 (40./PP).
Für Jimmy Waite, der in der Drittelpause über Krämpfe geklagt hatte, kam im letzten Drittel der 19-jährige Sebastian Vogl zu seinem ersten DEL Einsatz gleich in der Kölnarena unter einem wahnsinnigen Druck der Gastgeber. Schon das erste Save war wahnsinn und auch sonst machte er eine sehr gute Figur. Aber der Reihe nach. 19 Sekunden waren im Schlussdrittel gespielt da klingelte es schon wieder hinter Oliver Jonas und wieder sah der Kölner Torhüter, der letztes Jahr noch sensationell in der Play-Off Runde für die Eisbären gehalten hatte, nicht gut aus. Einen eher harmlosen Schuss von Craig Ferguson ließ er durch seine Fanghand ins Tor gleiten - 4:2. Was man den Kölnern aber nie vorwerfen konnte war mangelnder Einsatz oder Kampfgeist. Die Spieler von Hans Zach zeigten tolle Moral und gaben nie auf und versuchten bis zur letzten Sekunden das Blatt noch zu wenden. Sowohl in Überzahl als auch bei gleicher Spielstärke auf dem Eis ging es fast nur mehr Richtung Ingolstädter Tor. Die Panther konnten sich nur vereinzelt wirklich befreien und verlegten sich auf den ein oder anderen Konter. Phillip Gogulla leistete sich in der 49. Minute bei einem Foul mit Verletzungsfolge an Florian Keller eine fünf plus Spieldauerdisziplinarstafe. Die Panther konnten diesen numerischen Vorteil aber nicht wirklich nutzen, immer wieder konnten sich die Haie befreien bis Chris Armstrong das Powerplay durch eine Strafzeit wieder aufhob. Bis zur 54. Minute hielt Sebastian Vogl mit sehr guten Reaktionen seinen Kasten sauber - dann aber war Mirko Lüdemann erfolgreich und erzielte das 4:3. Fortan stürmten die Kölner noch energischer auf das Tor des ERC. Ron Kennedy nahm vier Minuten vor Schluss eine taktisch kluge Auszeit um de Drang der Haie etwas zu dämpfen. In der letzten Minute opferte Hans Zach Oliver Jonas zugunsten eines sechsten Feldspielers - sodass es auf dem Eis mit sechs gegen vier weiterging. Die Schanzer konnten das Ergebnis aber mit vereinten Kräften über die Zeit schaukeln und somit bleibt nach der Enttäuschung am letzten Freitag ein positives Erlebnis in Köln.
DEL, 2. Spieltag
KEC ERCI
Tore
0:1 Martin Jiranek (5.) EQ
0:2 Sean Tallaire (20.) EQ
0:3 Doug Ast (26.) SH1
1:3 Stephane Julien (27.) PP1
2:3 Sebastian Furchner (40.) PP1
2:4 Craig Ferguson (41.) EQ
3:4 Mirko Lüdemann (54.) EQ
Zuschauerzahl
11.217 Zuschauer
Schiedsrichter
HSR: Axel Rademaker
LM: Martin Prudlo
LM: Markus Krawinkel
Strafminuten
Köln: 35 min.
Ingolstadt: 22 min.
Torschüsse
Köln: 40 Torschüsse
Ingolstadt: 40 Torschüsse
Bullies
Köln: 42 (51%)
Ingolstadt: 40 (49%)
Stimmen zum Spiel
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