ERCI - GAW 6:5 n.P. // Freitag, 07.01.2005
Erneut 3-Tore-Vorsprung vergeben
Die angeschlagenen Panther bekamen es heute mit den GrizzlyAdams aus Wolfsburg zu tun. Dem Aufsteiger, der sich bereits jetzt ein beachtliches Punktepolster auf die PlayDown-Ränge erarbeitet hat. Trotz so vieler Ausfälle legten die Panther los wie die sprichwörtliche Feuerwehr. Bereits in der zweiten Minute musste der Unparteiische Schimm den Videobeweis zu Rate ziehen, das 1:0 für den ERCI fiel aber erst zwei Zeigerumdrehungen später. Cameron Mann netzte einen Nachschuss zum Führungstreffer ein.
Der erste Wolfsburger Schuss datiert aus der sechsten Spielminute, weitere folgten aber, auch der Ausgleich durch Todd Simon (9.). Ein Treffer, bei dem Jimmy Waite keine gute Figur machte, immerhin handelte es sich um ein selten zu sehendes Bullytor.
Danach war aber der ERCI wieder am Drücker. Logische Folge von zahlreichen Torchancen waren das 2:1 durch Niki Mondt (schöner Alleingang) und das 3:1 durch Chris Armstrong, einem Hammer von der blauen Linie.
Anfangs des zweiten Abschnittes ging es zunächst so weiter. Marco Sturm machte in der 25. Spielminute ein Traumtor, indem er alles orange umkurvte, was sich auf dem Eis befand und dann auch noch Marek Mastic narrte.
Was dann genau geschah kann wohl keiner im Stadionrund, am allerwenigsten Ron Kennedy erklären. Die Wolfsburger lauerten auf Konter und bekamen zahlreiche Chancen dafür geboten. Und nahezu jeder von diesen Vorstößen traf ins Schwarze. Begonnen hat Ivan Ciernik, gefolgt von einem schönen Alleingang von Rainer Suchan. Boris Lingemann rundete schließlich zum Unentschieden auf.
Nach einer kurzen Auszeit von Ron Kennedy hatten die Seinen, vor allem in Person von Marco Sturm die besseren und zwingenderen Möglichkeiten, Marek Mastic konnte seinen Kasten aber bis zur Drittelsirene sauber halten.
Im letzten Drittel wieder das gleiche Bild, der ERCI machte das Spiel und nutzte eine von vielen sich bietenden Möglichkeiten in der 45. Spielminute in Überzahl durch Ken Sutton mit einem Schuss von links aus spitzem Winkel zur erneuten Ingolstädter Führung.
Aber wie bereits erwähnt, wie zuvor auch lauerten die Wolfsburger auch immer wieder auf Konter. Die nicht immer sattelfeste Defensive tat ihnen natürlich den Gefallen und so darf es auch keinen wundern, dass Todd Simon in der 50. Spielminute das 5:5 erzielte.
Bis zum Ende hatten die Panther noch zahlreiche Chancen das Penaltyschießen zu vermeiden, die größte davon vergab Cameron Mann in der 54. Minute.
So musste eben das Penaltyschießen wieder den Sieger bestimmen und Cameron Mann war es auch, der als erster ins Schwarze traf. Nachdem von den Wolfsburgern keiner Jimmy Waite bezwingen konnte war das Spiel mit einem weiteren Treffer von Jakub Ficenec alles gegessen.
DEL, 35. Spieltag
ERCI n.P. GAW
Tore
1:0 Cameron Mann (5.)
1:1 Simon Todd (9.)
2:1 Nikolaus Mondt (13.)
3:1 Chris Armstrong (19.)
4:1 Marco Sturm (25.)
4:2 Ivan Ciernik (27.)
4:3 Rainer Suchan (28.)
4:4 Boris Lingemann (30.)
5:4 Ken Sutton (45.)
5:5 Simon Todd (50.)
6:5 Cameron Mann (60.)
Zuschauerzahl
4.397 Zuschauer
Schiedsrichter
HSR: Willi Schimm
LM: Peter-Micha Giera
LM: Sascha Westrich
Strafminuten
Ingolstadt: 10 min.
Wolfsburg: 16 min.
Torschüsse
Ingolstadt: 34 Torschüsse
Wolfsburg: 30 Torschüsse
Bullies
Ingolstadt: 39 (55%)
Wolfsburg: 32 (45%)
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Trainerstimmen - Stefan Mikes (Grizzly Adams Wolfsburg)
Der Punkt ist für uns Gold wert. Ich habe damit nicht gerechnet. Ich dachte vor der Abfahrt, es müsste eine Sensation her, wenn wir mit unserem Lazarett hier einen Punkt holen wollen. Viele Spieler sind krank oder angeschlagen und zuhause geblieben. Wir haben unnötig viele Bullys verloren in unserem Verteidigungsdrittel, das dann auch zu einem Tor geführt hat. Paradoxerweise ist uns aber ein Tor vom Bully weg geglückt. Dagegen haben wir bei 5-4 bzw. 5-3 Powerplay nichts zu Stande gebracht. Nach dem 3:1 und dem 4:1 haben die Jungs nicht aufgegeben und weitergespielt und -gearbeitet. Unsere Konter haben wir dann genutzt. In der zweiten Pause haben wir darüber geredet, dass wir jetzt alles geben müssen um vielleicht mit einem Punkt nach Hause fahren zu können. So war es und wir sind glücklich, dass wir einen Punkt mit nach Hause genommen haben.
Trainerstimmen - Ron Kennedy (ERC Ingolstadt)
Ein absolut unnötiger Punktverlust. Nach einem 4:1 Vorsprung haben wir wieder drei Tore bekommen, wie schon im Mannheim Spiel. Heute haben wir drei Minuten geschlafen und damit bin ich absolut nicht einverstanden. Positiv ist natürlich, dass wir auch ohne unsere verletzten und kranken Spieler wie z.B. Andy McDonald gut gespielt haben. Vor allem war ich mit der Leistung und der Einstellung beim Start sehr zufrieden. Auch unser Powerplay hat wieder funktioniert, wir haben drei Tore gemacht. Aber dass Wolfsburg in drei Minuten drei Tore schießen kann bei fünf gegen fünf ist nicht in Ordnung - das ist nicht unser Stil. Das ist Konzentrationssache. Wir müssen auch wissen, dass 4:1 genug ist und wir uns mehr auf die Defensivarbeit konzentrieren müssen. Wenn wir uns darauf konzentrieren, sind wir einer der besten Mannschaften. Wenn wir uns, wie im zweiten Drittel, nicht darauf konzentrieren, wird das Leben schwer. Mit einer unvollständigen Mannschaft zu spielen nimmt viel Kraft von den Spielern weg - wir müssen cleverer spielen - 60 Minuten lang.