ERCI - MAN 3:4 n.P. // Sonntag, 26.09.2004
Spitzeneishockey in der Saturn-Arena
Ein wirklich hervorragendes und unterhaltsames Spiel bekamen die gut 4300 Zuschauer heute in der Saturn-Arena zu sehen. Von Beginn an ging es auf und ab, obwohl die Panther die klare Mehrzahl der Chancen für sich verbuchen konnten. Bereits nach 11 sekunden hatte Thomas Greilinger die erste Möglichkeit für die Adler - im Gegenzug tauchten Cameron Mann und Jakub Ficenec zum ersten Mal gefährlich vor Huet auf, der heute ein super Spiel ablieferte. Das erste Tor der Partie erzielte Eric Healey nach einer Minute - er klaute die Scheibe im eigenen Drittel von Günther Oswald, startete über die ganze Eisfläche durch und ließ Jimmy Waite keine Chance.
In der Folge boten sich für die Panther mehrere erstklassige Einschussmöglichkeiten. Egal ob Jakub Ficenec (3./PP), Markus Schröder (5.), Günther Oswald per Direktabnahme (9.) oder auch Cameron Mann, mit einem wunderschönen Sololauf (11.) - alle scheiterten sie am Mannheimer NHL-Goalie. Beeindruckend aber auch das Transission-Game der Adler. Das Umschalten von Abwehr auf Angriff klappte perfekt, sodass sich die Gäste ein paar sehr gute Möglichkeiten erspielten, aber auch in Jimmy Waite immer wieder ihren Meister fanden. Zwei weitere hochkarätige Chancen auf Ingolstädter Seite hatten Andy McDonald im Slot (12.) und Christoph Melischko, dessen Handgelenkschuss nur am Pfosten landete. In der 16. Minute gelang aber der überfällige Ausgleichstreffer, der allein schon das Eintrittsgeld heute wert war. Andy McDonald holt sich in der neutralen Zone die Scheibe, spielt weiter auf Günther Oswald, der an der blauen Linie wartet und seinen Stürmerkollegen Marco Sturm, der von hinten durchgestartet war, mit einem Klassepass in den Lauf bediente, sodass "The German Rocket" nur noch Christobal Huet vor sich hatte und diesen auch überwinden konnte - Traumtor und Ausgleich.
Schon nach 30 Sekunden im zweiten Drittel die nächste gute Szene der Raubkatzen - Martin Jiranek hat freie Bahn, sucht aber seinen Sturmkollegen Cameron Mann, doch der Pass in den Slot kam nicht an. Der dritte Mann im Bunde war heute Craig Ferguson, der Doug Ast kurzfristig ersetzte (Adduktorenverletzung). Nur kurze Zeit später durfte diese Reihe auch im Powerplay ran, Huet entschärfte noch den ersten Mann-Schuss, doch gegen die tolle Direktabnahme nur Sekunden später war auch er machtlos - 2:1 (26.). Nur eine Minute später konnte aber Rene Corbet wieder ausgleichen, das Zuspiel kam von Sven Butenschön. Eine Großchance zur erneuten Führung für die Schanzer vergab Marco Sturm (34.), zuvor hatte noch Glen Goodall und im Nachschuss Aleksander Polaczek das 3:2 auf dem Schläger. Eine kuriose Szene lieferte Christobal Huet, der in eigener Unterzahl nach einem Ficenec-Hammer die Scheibe fing, hoch warf und im Stile eines Baseballspielers mit seinem Schläger aus dem eigenen Drittel beförderte - das sieht man auch nicht alle Tage. Zwei Undiszipliniertheiten leisteten sich nur Sekunden vor der zweiten Pause Sven Butenschön, der Marco Sturm von hinten anging und Steve Kelly (Crosscheck gegen Justin Harney). Beide wurden für zwei Minuten völlig zurecht in die Kühlbox geschickt. Francois Groleau wanderte zu allem Überfluss nach gespielten 40 Minuten auch noch mit auf die Strafbank. So hatten die Panther zu Beginn des Schlussdrittels 3 Minuten und 16 Sekunden Überzahl am Stück, davon über eine Minute fünf gegen drei.
Aber in diesem Powerplay lief bei den Raubkatzen nicht viel zusammen, einzig Jakub Ficenec sorgte zweimal für Aufruhr, dabei wäre Huet schon geschlagen gewesen, doch der Mannheimer Goalie, konnte auch den Nachschuss noch halten. Aber auch die Adler suchten nach der überstandenen Unterzahlsituation ihre Chance und kamen immer wieder sehr schnell und gefährlich ins Ingolstädter Drittel - so auch Steve Kelly in der 45. Minute, der völlig frei zum Schuss kam - Jimmy Waite hielt die Panther weiter im Spiel. Aber auch auf der anderen Seite erspielte sich Andy McDoanld zwei sehr gute Torchancen - einmal war Huet Sieger, das zweite Mal rettete das Gestänge für den Mannheimer Keeper. Wieder war es so ein brandgefährlicher Konter der Adler - der die Panther zum zweiten Mal an diesem Abend ins Hintertreffen brachte. Eric Healey, der in der Mitte schön freigespielt wurde hielt drauf, Waite kann zur Seite abwehren, doch Sven Butenschön braucht nur noch ins leere Tor einnetzen - 3:2 für die Adler (53.) Bis zum Schluss gaben die Ingolstädter nie auf und versuchten noch einmal alles - und tatsächlich 16 Sekunden vor dem Ende des Spiels klappte dann der Ausgleich mit Hilfe des sechsten Mannes, in diesem Fall Glen Goodall, doch noch - der Jubel der Pantherfans kannte keine Grenzen mehr.
Im folgenden Penaltyschießen trafen auf Mannheimer Seite Thomas Greilinger, Eric Healey und Andy Delmore, bei den Panthern konnte lediglich Martin Jiranek verwandeln. So ging der Extrapunkt an die Adler, der ERC bleibt aber dennoch weiterhin Tabellenführer der DEL.
DEL, 4. Spieltag
ERCI n.P. MAN
Tore
0:1 Eric Healey (2.)
1:1 Marco Sturm (17.)
2:1 Cameron Mann (26.)
2:2 Rene Corbet (27.)
2:3 Sven Butenschön (53.)
3:3 Glen Goodall (60.)
3:4 Eric Healey (60.)
Zuschauerzahl
4.322 Zuschauer
Schiedsrichter
HSR: Willi Schimm
LM: Hermann Holzmann
LM: Alexander Schmid
Strafminuten
Ingolstadt: 4 min.
Mannheim: 14 min.
Torschüsse
Ingolstadt: 33 Torschüsse
Mannheim: 27 Torschüsse
Bullies
Ingolstadt: 33 (53%)
Mannheim: 29 (47%)
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Trainerstimmen - Helmut de Raaf (Adler Mannheim)
Vom ersten Drittel an hat Ingolstadt die Initiavtive ergriffen, sie hatten sehr sehr viele Chancen. Wir sind aus dem ersten Drittel relativ unbeschadet herausgekommen, das war viel Glück einerseits und einer guten Leistung unseres Torwarts andererseits zu verdanken. Wir haben erst Mitte des zweiten Drittels zu unserem Spiel gefunden und haben dann versucht über Konter gefährlich zu werden und unsere Chancen zu nutzen. Im Großen und Ganzen denke ich, dass das Ergebnis 3:3 vielleicht etwas glücklich für uns, aber aufgrund der klaren Chancen, die wir dann doch hatten, auch verdient ist.
Trainerstimmen - Ron Kennedy (ERC Ingolstadt)
Das war heute ein super Spiel. Mannheim ist eine sehr starke Mannschaft, ohne Frage eine der besten der DEL. Wie Helmut gesagt hat, haben wir viele Möglichkeiten gehabt und der Torwart von Mannheim hat sehr gut gespielt. Auf unserer Statistik haben wir glaube ich 46 Schüsse, sie haben 29. Mannheim hat aber auch ziemlich viele Scoringchancen, das sind gute Möglichkeiten, die zu Tore führen können - aber wir haben dreimal so viel gehabt. Das ist Eishockey - es war heute genauso wie gegen Iserlohn - sie hatten auch mehr Scoringmöglichkeiten als wir, aber dort haben wir drei Punkte geholt. Ich glaube die Zuschauer haben ein super spannendes Eishockeyspiel gesehen, es war sehr intensiv. Beinahe jedes Spiel dieses Jahr hat fast Play-Off Niveau, drei der vier Spiele waren auf diesem Niveau und sicher nicht auf dem Niveau der Vorbereitung. Es geht weiter, wir haben ein interessantes Spiel gesehen, aber leider haben wir nur einen Punkt. Wenn wir im letzten Drittel aber ein Tor hinten sind und doch noch zurückkommen ist ein Punkt sicherlich auch Ok.