KEC - ERCI 4:1 // Sonntag, 12.10.2003
Gut gespielt, dennoch verloren
Wie Ron Kennedy am Freitag beim Spiel gegen Hamburg verlauten ließ, stand heute Leonardo Conti im Tor des ERC Ingolstadt. Insgesamt gesehen, machte er seine Sache sehr gut, beim 3:1 allerdings, sah er etwas unglücklich aus. Auch die Youngsters Daniel Hilpert, Christoph Melischko, Neville Rautert und Alexander Polaczek bekamen, wie von Kennedy vorrausgesagt, Eiszeit. Die gesamte Mannschaft präsentierte sich heute mit viel mehr Leidenschaft, Einsatz und Kampfgeist als noch am Freitag beim indiskutablen 1:4 gegen die Hamburg Freezers in der heimischen Saturn-Arena. Vor allem in den ersten beiden Dritteln agierte man aus einer kompakten Abwehr heraus und kam dabei zu der einen oder anderen hochkarätigen Chance, wenn dann doch einmal ein Kölner Spieler durchkam war Leo Conti stets zur Stelle. Thomas Schinko wurde noch vor dem Spiel für sein 500. DEL-Spiel geehrt.
Das Spiel begann mit einer Überzahlsituation auf beiden Seiten, dies sollte am heutigen Nachmittag aber bei weitem nicht die letzte(n) bleiben. Schiedsrichter Willi Schimm unterbrach bei der kleinsten Gelegenheit, was den Spielfluss auf beiden Seiten logischerweise hemmte. Auch die Coaches der beiden Teams äußerten nach dem Spiel ihr Unverständnis über die heutige Leistung des Unparteiischen. Beide Mannschaften vergaben zunächst noch ihr Powerplay, dies lag aber auch und vor allem an der guten Leistung beider Penalty-Killing-Formationen.
Sieben Minuten waren gespielt, da brannte es zum ersten Mal lichterloh vor Chris Rogles, dem Kölner Torhüter, wobei sich der Keeper die erste hochkarätige Chance für die Panther selber zuschreiben muss. Hinter dem Tor brachte der Goalie die Scheibe nicht weg, schoss stattdessen einen Pantherspieler an, der wiederum blitzschnell auf Doug Ast vor dem Tor weitergab, doch Chris Rogles bügelte seinen Fehler gleich wieder mit einem guten Save aus. Nur eine Minute später scheiterte Terry Campbell aus sehr aussichtsreicher Position (8.). Alex Hicks probierte sich im Gegenzug an Leo Conti, der aber Sieger in diesem Duell blieb. Einer Drangphase der Haie folgte dann auch der 1:0 Führungstreffer für die Rheinländer. Eddi Lewandowski umkurvte das Tor der Ingolstädter und versuchte es mit dem Bauerntrick, Conti konnte zunächst noch abwehren, gegen den Nachschuss von Tino Boos war er jedoch machtlos. Wer dachte, die Panther würden jetzt wieder einbrechen musste sich eines Besseren belehren lassen. Cameron Mann fuhr ins Angriffsdrittel und sah den mitgelaufenen Ken Sutton, der den Pass auch prompt erhielt und nur knapp an Rogles scheiterte, der Nachschuss für Doug Ast blieb erfolglos. Begünstigt durch eine Überzahlsituation (Andreas Renz saß für 2min in der Kühlbox) kamen die Raubkatzen zu ihrer nächsten guten Möglichkeit. Glen Goodall konnte den Kölner Keeper aber auch nicht überwinden ihr Glück versuchten auch Ken Sutton und Sean Tallaire. Mit dem 0:1 aus Ingolstädter Sicht ging man in die Kabine.
Justin Harney konnte den ersten Akzent hatte im zweiten Drittel setzen, scheiterte aber wieder am Kölner Schlussmann. Die Spieler des ERCI versuchten den Ausgleich zu erzielen, liefen aber immer Gefahr sich einen Konter der Kölner Haie einzufangen. Leo Conti wehrte diese Konter aber meisterlich ab. Sein Meisterstück: ein Mega-Save bei einem Schuss von Mirko Lüdemann, auf das eigentlich leere Tor. Mit der Fanghand fischte er im Liegen noch die Scheibe herunter. Im weiteren Verlauf gaben sich Mike Stevens, Justin Harney und Ken Sutton die Tür der Kühlbox in die Hand. Eine 3-5-Unterzahlspiel wäre fast überstanden gewesen, da machte Dave McLlwain doch noch den Überzahltreffer zur 2:0 Führung für die Gastgeber (Assists: Jean-Yves Roy und Brad Schlegel). Vier Minuten vor Ende des zweiten Abschnitts bekam Colin Danielsmeier eine Strafe wegen Hakens aufgebrummt. Die folgende Überzahlsituation wurde von den Panthern ebenfalls ausgenutzt. Glen Goodall zog auf Zuspiel von Cameron Mann ab - Chris Rogles ließ abprallen und das folgende Gestochere gewann Doug Ast und schob ins leere Tor zum 2:1 Anschlusstreffer ein.
Für das letzte Drittel hatte man sich viel vorgenommen wurde aber sofort kalt erwischt. Bereits nach 35 Sekunden erzielte Sebastian Furchner das entscheidende 3:1 durch einen Schuss in Höhe der blauen Linie. Trotz freier Sicht rutschte die Scheibe Leo Conti durch die Schoner. Nach diesem Treffer dauerte es einige Zeit bis sich die Panther wieder fingen und die Haie vergaßen es nicht im entscheidenden Moment nochmals zuzuschlagen. In Höhe des Bullypunktes erhielt der freistehende Brad Schlegel von Dave McLlwain den Puck und zog sofort ab. Dieser Hammer schlug im rechten oberen Eck des Tores ein - keine Chance für Leo Conti. Somit stand es 4:1 für die Hausherren, das Spiel war gelaufen. In der Folge waren die Haie auf Ergebnissicherung bedacht und taten nicht mehr als nötig, ließen aber die Schanzer kaum mehr gefährlich in ihr Drittel eindringen. Kurz vor Ende des Spiels bekamen die Ingolstädter noch einmal die Chance mit zwei Mann mehr auf dem Eis, Ergebniskosmetik zu betreiben, ließen diese allerdings nicht. Aufgrund des Aufwärtstrends, den man im Vergleich zum Freitag-Spiel deutlich erkennt, kann man allerdings positiv dem Heimspiel am Dienstag gegen die Iserlohn Roosters entgegen sehen. Ron Kennedy erwartet ein Spiel mit Leidenschaft, Kampf und absolutem Siegeswille.
DEL, 12. Spieltag
KEC ERCI
Tore
1:0 Tino Boos (13.)
2:0 Dave McLlwain (37.)
2:1 Doug Ast (38.)
3:1 Eduard Lewandowski (41.)
4:1 Brad Schlegel (46.)
Zuschauerzahl
9.090 Zuschauer
Schiedsrichter
HSR: Willi Schimm
LM: Peter Schindler
LM: Michiel Dobber
Strafminuten
Köln: 32 min.
Ingolstadt: 28 min.
Torschüsse
Köln: 29 Torschüsse
Ingolstadt: 26 Torschüsse
Bullies
Köln: 43 (52%)
Ingolstadt: 40 (48%)
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Trainerstimmen - Ron Kennedy (ERC Ingolstadt)
Ich muss der Mannschaft von Hans Zach gratulieren. Sie haben clever gespielt und ihre Chancen genutzt. Das dritte Tor war das entscheidende Tor. Im dritten Drittel waren wir wieder dran und haben gehofft die erste Möglichkeit oder das erste Powerplay zu bekommen um den Ausgleich zu erzielen, aber stattdessen das Tor. Es gab sehr viele Unter- und Überzahlsituationen und es war deswegen kein schönes Spiel für die Zuschauer. Köln hat verdient gewonnen, der Sieg geht in Ordnung.
Trainerstimmen - Hans Zach (Kölner Haie)
Ich bin auch froh, dass wir in der kurzen Zeit, in der man uns Eishockeyspielen ließ, gezeigt haben, dass wir sehr gut Eishockey spielen können. Anders kann man dazu nicht mehr sagen, denn dies wäre erfunden und das will ich nicht. Es müsste eigentlich an unserer Stelle der Schiedsrichter sitzen und Rede und Antwort stehen.