ERCI - EBB 5:3 // Sonntag, 09.03.2003
"Diese Aufgabe war einfach"
"Das war eine einfache Aufgabe", das war die Antwort des scheidenden Coaches auf das Statement, dass er das Potential der Mannschaft seit den längst vergessenen Tiefen des Januars wieder geweckt hatte, für das Potential aber nicht verantwortlich war. Die Fans auf der Eisfläche bekamen von alledem nichts mehr mit, die feierten sich in einen Rausch, der bis in die frühen Morgenstunden andauerte.
Ein ausverkauftes Haus feierte heute ein erneut kämpfendes Panther-Team, Spruchbänder gab es für nahezu alle Spieler, die größten galten in der Reihenfolge der Häufigkeit Olle Öst, Ilpo Kauhanen und Shayne Toporowski.
Das Motto des Abends wurde von den Eisbären-Fans bereits zwei Stunden vor Beginn der Partie skandiert: "Wir sind nur zum Feiern da!" 3762 Zuschauer nahmen sich das zu Herzen und feierten den Punktspielabschied aus dem Eisstadion an der Jahnstraße. Ganz vorbei ist die Ära allerdings noch nicht. Die Vorbereitungsspiele der Panther werden im Sommer noch in der alten Arena ausgetragen. Neben Olle Öst für seine erfolgreiche Arbeit wurde vor dem Spiel noch Neville Rautert als Rookie der DEL geehrt. Danach ging es aber auch schon los. Der letzte Eröffnungsbully im Pantherkäfig wurde von den Gastgebern gewonnen. Dann ging es auch schon in die Richtung von Oliver Jonas im Kasten der Berliner Eisbären. Der erste Vorstoß des Tabellenführers stammte aus der dritten Minute.
Doch gleich ging es wieder in die andere Richtung. Erst war es Toporowski, der sich an Jonas die Zähne ausbiss, wenige Augenblicke später scheiterte Brad Burym. So plötzlich wie John Gruden vor Kauhanen auftauchte (6.) so plötzlich führten die Gäste auch - Danny Pyka erzielte das 0:1. Nur Sekunden später hatte Beaufait sogar die Chance auf 0:2 zu erhöhen, scheiterte aber an Kauhanen.
Nach dem Führungstreffer machte es fast den Anschein, als ob sich die Eisbären zurückzogen und auf Konter lauerten. Sean Tallaire machte ihnen aber einen gründlichen Strich durch die Rechnung. Mit einem mustergültigen Pass bediente er seinen Kapitän Glen Goodall, der sich die Chance zum vielumjubelten Ausgleich nicht nehmen ließ.
Danach legte Berlin wieder einen Zahn zu, Emmons versuchte sich aber erfolglos. Beflügelt von einer Überzahl der Gäste kamen sie noch besser ins Spiel. Nachdem neben Steve Lingren auch noch Jean-Francois Jomphe auf der Strafbank Platz nehmen mussten, waren die Eisbären ab der 17. Minute sogar mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Das Powerplay war aber zu lässig aufgezogen. Jason Young erkannte ein Zuspiel an der blauen Linie, sprintete dazwischen und macht in Penaltymanier den Ingolstädter Führungstreffer.
Die Freude darüber währte allerdings nicht lange. Lingren war bereits wieder mit von der Partie, da gelang Berlin in Überzahl doch noch ein Treffer. Zwar war es kein direkter Wechselfehler der Gastgeber, allerdings stimmte nach dem Wechsel für Sekundenbruchteile die Zuordnung nicht ganz, was die Berliner durch Rob Shearer eiskalt ausnutzten.
Am Ende der Partie meinte Olle Öst, seiner Mannschaft in der Pause gründlich ins Gewissen geredet zu haben, was auf dem Eis nach wenigen Minuten auch zu sehen war. Die Berliner zogen sich nach dem erneuten Führungstreffer durch Sven Felski (Penalty) wieder in ihre Hälfte zurück, die Vorteile die sie im Bereich Technik und Schnelligkeit hatten, wurden von den Panthern mit Kampf mehr als wett gemacht. Allerdings wollte ihnen im zweiten Abschnitt kein Treffer mehr gelingen.
Dafür kam es gleich nach Wiederbeginn zum Doppelschlag. Eigentlich war ein Berliner Verteidiger zuletzt an der Scheibe, der bei dem Versuch scheiterte den Puck am Überschreiten der Linie zu hindern. Nachdem der Versuch erfolglos blieb, wurde der Treffer Francois Bouchard gutgeschrieben, der den mächtigen Schuss von der blauen Linie abgelassen hatte.
Wohl noch verdutzt vom erneuten Ausgleich sah Oliver Jonas 34 Sekunden später etwas unglücklich aus. Einen erneuten Schlagschuss von Steve Lingren musste er trotz freier Sicht zum 4:3 unter seinen Schonern durchlassen.
Zwei weitere Powerplays, sowie eine aufopferungsvoll kämpfende Panther-Truppe verhinderten, dass die Vorschlussrundensieger noch einmal zurück ins Spiel fanden. Den Schlusspunkt setzte Shayne Toporowski, der 96 Sekunden vor der Schlusssirene mit dem 5:3 den Endstand markierte.
DEL, 52. Spieltag
ERCI EBB
Tore
0:1 Danny Pyka (7.)
1:1 Glen Goodall (14.)
2:1 Jason Young (18.)
2:2 Rob Shearer (19.)
2:3 Sven Felski (26.)
3:3 Francois Bouchard (41.)
4:3 Steve Lingren (42.)
5:3 Shayne Toporowski (59.)
Zuschauerzahl
3.762 Zuschauer
Schiedsrichter
HSR: Gerhard Lichtnecker
LM: Ulpi Sicorschi
LM: Mathias Ruß
Strafminuten
Ingolstadt: 4 min.
Berlin: 10 min.
Torschüsse
Ingolstadt: 37 Torschüsse
Berlin: 17 Torschüsse
Bullies
Ingolstadt: 23 (45%)
Berlin: 28 (55%)
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