ERCI - FFL 4:0 // Sonntag, 23.02.2003
Am Teamgeist liegts nicht
Blitzstart des ERCI. Nach gerade einmal 47 Sekunden spielte Glen Goodall die Scheibe auf Sean Tallaire der aus spitzestem Winkel diese unter großem Jubel der Panther-Fans ins Netz lupfte.
Die Lücke die Jean-Francois Jomphe nach seiner Spieldauer hinterlassen hatte füllte gegen Frankfurt Shayne Toporowski, neben den Langzeitverletzten und dem gesperrten Jomphe fehlte noch Michael Hackert, der mit einer kleinen Grippe kämpfte. Dies brachte die Panther aber nicht davon ab in der ersten sich ihnen bietenden Überzahl gut zu kombinieren. Dies galt allerdings auch für eine Unterzahlsituation die sich fast nahtlos an die numerische Überlegenheit anreihte. Von Frankfurt bis dahin zur Enttäuschung einiger Fans vom Main nichts zu sehen.
Eine weitere Überzahlsituation nutzte der ERCI im ersten Drittel noch zum 2:0. Spielerisch überlegen tankt sich Groleau zunächst ins Drittel. Dessen Schuss fischte Marc Pethke im Kasten der Frankfurter noch wie eine reife Frucht herunter. Keine Chance hatte der Keeper aber gegen den Abstauber von Shayne Toporowski. Der vor wenigen Wochen und Monaten noch vielgescholtene Stürmer stand in dieser Situation wieder genau da wo man in einer solchen Situation stehen muss. Glen Goodall stürmt direkt nach dem Bully mit dem Puck ohne Rücksicht auf Verluste in den Pulk vor Pethke und lässt im entscheidenden Moment die Schiebe für Toporowski liegen. Nachdem die Aufmerksamkeit nun dem Kapitän galt hatte die Nummer 10 keinerlei Mühe die Führung der Gastgeber auszubauen.
Durch einen völlig unnötigen Check, weit abseits der Scheibe brachte Neville Rautert seine Farben wenig später für zwei Minuten in Unterzahl. Das Powerplay der Lions war allerdings unter aller Kanone. Zwar wurden sie in diesem Drittel noch gefährlich, allerdings war Ingolstadt da längst wieder komplett. Kurz vor der Drittelsirene noch einmal Aufregung hinter Pethke. Cory Laylin und Jason Dunham verließen wenige Sekunden vor der ersten Drittelsirene das Eis, allerdings bekam nur Laylin zwei Minuten wegen Spielverzögerung aufgebrummt.
So starteten die Hausherren mit einem PowerPlay in den zweiten Abschnitt, in dem sich nach wenigen Szenen ein schnelles Spiel mit kleinem aber klaren Vorteil für Ingolstadt entwickelte. So ab der 25. Minute etwa war von den enttäuschenden Gästen nichts mehr zu sehen. Marc Pethke konnte zwar zunächst noch gegen Shayne Toporowski das Schlimmste verhindern, beim 3:0 durch Jason Young agierten die Lions aber erneut erschreckend schwach (28.). Im weiteren Verlauf des Drittels die Panther nicht mehr so druckvoll, dafür aber mit gefährlichen Kontern, wie etwa in der 30. Minute beim Pass von Rainer Suchan auf Glen Goodall.
Die Frankfurter tauchten danach ab und an im Drittel der Ingolstädter auf, konnten aber bei all ihren Vorträgen nicht für die notwendige Gefahr vor Kauhanen sorgen. Einen Schuss von Rick Girard fast vom Bully fischte Ilpo Kauhanen aus der Luft. Kurz vor dem Ende dieses Drittels beinahe das 4:0 in Unterzahl. Allerdings ging das Break der Panther letztendlich nur knapp am Kasten vorbei.
Auch im letzten Abschnitt fiel den Frankfurtern nicht fiel ein. Im Gegenteil, die erste nennenswerte Chance hatten erneut die Schanzer. Glen Goodall bediente Neville Rautert, allerdings war für den daraus resultierenden Abpraller keiner da (44.).Wenig später scheitert auch noch Jason Young von der rechten Seite. Pech hatte daraufhin Rick Goldmann in der Defensive. Der Verteidiger bekam von Robert Francz ohne große Warnung eine gescheuert, allerdings ohne die Aufmerksamkeit des Schiedsrichters und somit auch ohne Strafzeiten.
Die Partie hatten weiterhin die Schanzer im Griff, bei denen weitere Alleingänge von Jason Young und Kent Fearns ohne Erfolg blieben. Irgendwie machte es den Anschein, als ob die Frankfurter sich in ihr Schicksal gefügt hatten. Aus dem Lager der Lions kam so gut wie keine Gegenwehr mehr. Nach weitern Möglichkeiten von Rainer Suchan und Glen Goodall versetzte Jason Young den Gästen in der 57. Minute endgültig den Todesstoß, mustergültig angespielt von Shayne Toporowski und Sam Groleau.
Nach der normalen Heimspielsieg-Zeremonie konnten nur wenige Akteure auf eine zusätzliche Ehrenrunde von ihrem Kapitän überredet werden. Ilpo Kauhanen machte dies aber nicht das Geringste aus. Er ließ sich für seinen erneuten Shut-Out vom Publikum feiern, wofür er sich am Ende auch bedankte.
DEL, 48. Spieltag
ERCI FFL
Tore
1:0 Sean Tallaire (5.)
2:0 Shayne Toporowski (10.)
3:0 Jason Young (28.)
4:0 Jason Young (57.)
Zuschauerzahl
2.640 Zuschauer
Schiedsrichter
HSR: Willi Schimm
LM: Adam Niejodeck
LM: Reik Van Gameren
Strafminuten
Ingolstadt: 10 min.
Frankfurt: 14 min.
Torschüsse
Ingolstadt: 24 Torschüsse
Frankfurt: 19 Torschüsse
Bullies
Ingolstadt: 33 (43%)
Frankfurt: 43 (57%)
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Trainerstimmen - Lance Nethery (Frankfurt Lions)
Gratulation an Olle Öst und Ingolstadt, sie waren heute weitaus die bessere Mannschaft und haben sehr gut gespielt. Sie haben von Anfang an ihre Torchancen ausgenutzt und meiner Meinung nach auch 100% verdient gewonnen.
Trainerstimmen - Olle Öst (ERC Ingolstadt)
Ich bin mehr als zufrieden, das war für uns heute ein Schlüsselspiel. Hätten wir verloren, dann hätte ich bereits am Dienstag angefangen mit der Vorbereitung für die PlayDowns. Jetzt muss ich ein bisschen abwarten und ich glaube und hoffe, dass ich bis zum 7. März damit warten kann und wir dann gerettet sind. Ich bin vor allem mit unserer Defensive zufrieden, nämlich, dass wir jetzt eine Führung verteidigen können, das haben wir jetzt einige Spiele bewiesen. Ich glaube auch, dass wir in der Pause die Trainingseinheiten richtig dosiert haben, denn seit der Pause haben wir fünf Spiele gespielt, vier Spiele gewonnen, ein Spiel Unentschieden und keines verloren. Was mich ein bisschen stört, dass wir gewinnen und gewinnen, aber dass die anderen auch ständig gewinnen.