ERCI - IEC 0:1 // Freitag, 24.01.2003
Am Ende fehlte nicht nur Glück
Terry Campbell stand heute gegen seine alte Mannschaft zu Beginn auf dem Eis, verlor aber das erste Bully. Bis zur ersten erwähnenswerten Situation vergingen danach gut zwei Minuten. Plötzlich tauchte Neville Rautert auf der rechten Seite auf und stellte Jimmy Waite zum ersten mal auf die Probe, danach war von dem Youngster allerdings nicht mehr viel zu sehen.
Die Partie drehte sich im Anschluss ein bischen zugunsten der Gäste aus dem Sauerland. Nach etwa fünf Minuten hatte man das Gefühl, dass die Iserlohner sich mehr im Drittel der Ingolstädter aufhielten als umgekehrt, ohne allerdings daraus Kapital schlagen zu können.
Für Stimmung sorgte in der achten Minute Sam Groleau, dem es gelang hinter dem Iserlohner Tor Scott King die Scheibe vom Schläger zu spitzeln und direkt vor das Tor zu legen. Leider war der Platz davor zu diesem Zeitpunkt völlig verwaist, so dass diese Möglichkeit ungenutzt verpuffte. Sam Groleau war es auch der in Zusammenarbeit mit Jean-Francois Jomphe (JFJ) noch zwei weitere Möglichkeiten hatte. Vor allem JFJ merkte man im ersten Drittel an, dass er seine Ankündigung zum "heißen Tanz" wahrmachen wollte.
Bei ihrem ersten Überzahlspiel taten sich die Gastgeber recht schwer, vor allem weil sie versuchten sich ins Drittel zu spielen. Kaum wurde das kanadische System ausgepackt, die Scheibe tief gespielt, konnte man sich vor Waite kurzzeitig einnisten. Allerdings agierten die Schützlinge von Olle Öst in dieser Phase viel zu hektisch und ungeduldig.
In der 17. Spielminute spielte Jason Young den Puck ins Drittel, findet allerdings keinerlei Anspielstation, so dass er es alleine versuchen musste. Der Winkel war günstig für Waite, noch dazu standen zwei Roosters im Weg, weshalb das Unterfangen von vorn herein nicht klappen konnte.
In der 18. Minute entdeckten die Unparteiischen nahe des Bullepunktes ein Loch im Eis, weshalb sie sich dazu entschieden die Pause voran zu stellen und die restlichen 81 Sekunden vor dem zweiten Drittel spielen zu lassen. In der imaginären Drittelpause wurde erst einmal hektisch am Eis gewerkelt.
Um 20:32 Uhr schließlich begann das erste Drittel zum zweiten Mal. In den verbleibenden Sekunden geschah allerdings nichts mehr.
Dies galt auch für Anfang des zweiten Spielabschnittes. Erst nach einem Powerplay für die Raubkatzen gewannen diese etwas die Oberhand und konnten eine kleine Drangperiode auf das Iserlohner Tor starten (27.). Francois Bouchard versuchte es wenig später mit Gewalt, aber mit dem satten Pfund hatte Waite keinerlei Probleme. Begünstigt durch eine Strafzeit gegen Niki Mondt kamen die Gäste wieder ins Spiel zurück, allerdings merkte man ihnen nun auch an, dass sie das körperliche Element etwas mehr forcierten weshalb auch die Strafzeiten zunahmen. Leidtragender all dessen war eigentlich nur Kent Fearns. Nach einem Stockstich Asts kam es zu einem Gerangel vor der Ingolstädter Bank, was der ansonsten souverän leitende Unparteiische Dimmers mit 5 plus Spieldauer für beide bewertete. Olle Öst wertete am Ende die Situation folgendermaßen: "Ich stand ja zwei Meter daneben, das war so, dass normalerweise Kent Fearns eine kleine Strafe hätte erhalten müssen, dann gab es einen Stockstich von Ast, woraufhin Fearns wütend wurde und sich revanchieren wollte".
In der 38. Minute wäre es dann beinahe passiert. Bouchard verliert die Scheibe im eigenen Drittel an einen Iserlohner, kann aber gemeinsam mit Brad Burym schlimmeres verhindern.
Im letzten Drittel wurde Rick Goldmann von einem Kopitz-Schuss getroffen und blieb kurz benommen liegen, konnte aber weiterspielen. Gleich im Anschluss war es dann Kauhanen, der eine weitere Möglichkeit der Gäste vereitelte. Die Iserlohner weiter mit ihrem körperlichen und druckvollerem Spiel. Auch wenn die Panther mehr Schüsse auf Waite abgaben (was durch die offizielle Statistik nicht unbedingt belegt wird), das effizientere Spiel zeigten die Roosters.
Nachdem beide Seiten noch einige Male den Keeper testeten, Sam Groleau nur knapp am Kasten vorbeizielte und auch der nimmermüde Shayne Toporowski, der sich heute ein Sonderlob verdiente, sich an Waite die Zähne ausbiss zappelte der Puck in der 51. Minute im Netz der Gastgeber. Nach einem Konter der Gäste in Unterzahl, Brad Burym kann erst den Puck nicht im Drittel der Iserlohner, dann zwei Gästespieler nicht halten versagte auch die Zapfung am Ende des Torgestänges, welche das Gehäuse auf dem Eis verankert. Aus diesem Grund musste der Videobeweis belegen, dass der Puck erst hinter der Linie war, nachdem das Tor verschoben war.
Am Ende versuchten die Schanzer zwar noch mit allem was sie hatten die drohende Niederlage anzuwenden, am Ende fehlte allerdings nicht nur das Glück.
DEL, 41. Spieltag
ERCI IEC
Tore
0:1 Jeff Dessner (54.)
Zuschauerzahl
2.951 Zuschauer
Schiedsrichter
HSR: Ralph Dimmers
LM: Andreas Sprenger
LM: Christian Walter
Strafminuten
Ingolstadt: 35 min.
Iserlohn: 35 min.
Torschüsse
Ingolstadt: 15 Torschüsse
Iserlohn: 15 Torschüsse
Bullies
Ingolstadt: 41 (60%)
Iserlohn: 27 (40%)
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Trainerstimmen - Greg Poss (Iserlohn Roosters)
Wir haben gewusst, dass die Ingolstädter zuletzt einen guten Lauf hatten, seit Olle Öst das Traineramt hier übernommen hatte. Auch wussten wir, dass es hier heute Abend sehr schwer werden wird. Es war ein sehr defensives Spiel in dem wir am Ende einfach mehr Glück hatten. Unter dem Strich denke ich allerdings dass es fair ist - Ingolstadt hat in Iserlohn zwei Mal gewonnen, wir hier in Ingolstadt.
Trainerstimmen - Olle Öst (ERC Ingolstadt)
Hier hat heute einfach nichts funktioniert. Nach Hamburg und Köln hatten wir nun auch in Ingolstadt Probleme mit dem Eis, hier in der Pressekonferenz funktionierte das Mikro zu Beginn nicht und wir haben auch noch verloren. Spaß beiseite, ich kann der Mannschaft beim besten Willen keinen Vorwurf machen. Die Iserlohner waren wie erwartet sehr kampfbetont, deren Team hat 60 Minuten lang gekämpft. Wie letzte Woche muss ich auch heute sagen, dass wir einen oder zwei Punkte verdient hätten. So gesehen haben wir aus zwei Spielen nun jeweils 1,5 Punkte geholt, was aus meiner Sicher in Ordnung geht. Trotz unseres Zieles müssen wir auch einmal mit einer Niederlage rechnen. Zu unserem Glück hat Hannover auch verloren, und bei den noch ausstehenden Spielen haben wir immer noch die Chance die fehlenden Punkte auf Rang 12 aufzuholen.