FFL - ERCI 2:1 // Freitag, 04.10.2002
ERCI weiter sieg- und glücklos
Teil Zwei des ersten Marathon-Programms. Heute mussten die Panther zu den Frankfurt Lions. In größeren Zeitungen warben die Löwen mit einem frisch benutzten Katzenklo und der Überschrift: "Na Miezekätzchen, habt ihr schon die Hosen voll?"
Für die ebenfalls zur Gattung "Miezekätzchen" zählenden Löwen verlief zunächst alles nach Plan. Nur kurze Zeit nach dem Anpfiff musste Sven Zywitza die Eisfläche schon wieder für zwei Minuten verlassen, somit Überzahlspiel für die Gastgeber, denen der ehemalige Frankfurter-, Ingolstädter- und jetzt Bad Nauheimer Coach Peter Obresa in der lokalen Presse ein glattes 4:1 vorausgesagt hatte.
Am Ende war die Kiste für die Gastgeber allerdings äußerst knapp, also war bei Obresa wohl eher der Wunsch Vater des Gedanken. Nicht die Hausherren machten das Spiel, nein der ERCI hatte durch Sam Groleau und Glen Goodall zwei hochprozentige Chancen mit einem Mann weniger auf dem Eis, die Hessen kamen nicht einmal in die Überzahlformation. Es dauerte nicht lange, da drehten sich die zahlenmäßigen Verhältnisse und der ERCI ieß sich seine erste Überzahlchance nicht entgehen. Keine zehn Sekunden in Powerplay-Formation und die Scheibe zappelte im Netz der Lions. Sean Tallaire hatte sich ein Herz gefasst und voll durchgezogen.
Danach kam es zu einer kleinen Keilerei, an der neben Christoph Melischko und Greg Adams auch Anton Prommersberger und Eric Dylla beteiligt waren.
Bis zum Ende des ersten Drittels drehten sich die zahlenmäßigen Verhältnissen noch zwei Mal, am Spielstand änderte sich jedoch nichts.
Im zweiten Drittel ging es erneut hin- und her, was Unter- und Überzahlspiel betrifft. Der Ausgleich fiel aber bei zahlenmäßig gleichen Verhältnissen, Paul Stanton staubte einen Nachschuss zum 1:1 ab. Dabei blieb es aber leider nicht aus Ingolstädter Sicht. Erneut war es Paul Stanton (28.), der von der blauen Linie aus zum Schuss ausholte. Die Scheibe wurde noch abgefälscht, keinerlei Abwehrmöglichkeit für Mike Bales.
Im Schlussabschnitt hatten die Panther wieder optisches Übergewicht und versuchten 20min Druck auf das Tor von Dominic Roussel auszuüben, was ihnen die meiste Zeit gelang. Wirklich hochkarätige Chancen kamen dabei aber eher selten zustande. Zum Ende hin mehrten sich die wütenden Angriffe der Ingolstädter und Roussel stand ein ums andere Mal im Blickpunkt. 14 Sekunden vor dem Ende der Partie bekamen die Panther einen Penalty zugesprochen, nachdem die Lions das Tor verschoben haben. Sean Tallaire musste sich aber dem Frankfurter Keeper geschlagen geben und so blieben die Raubkatzen in dieser Woche weiter sieg- und glücklos.
DEL, 10. Spieltag
FFL ERCI
Tore
0:1 Sean Tallaire (10.)
1:1 Matthias Frenzel (25.)
2:1 Matthias Frenzel (28.)
Zuschauerzahl
5.300 Zuschauer
Schiedsrichter
HSR: Petr Chvatal
LM: Christian Neubert
LM: Martin Prudlo
Strafminuten
Frankfurt: 24 min.
Ingolstadt: 44 min.
Torschüsse
Frankfurt: 29 Torschüsse
Ingolstadt: 28 Torschüsse
Bullies
Frankfurt: 40 (0%)
Ingolstadt: 33 (0%)
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Trainerstimmen - Jim Boni (ERC Ingolstadt)
Ich denke es war ein sehr schönes Spiel für die Zuschauer. Der Schiedsrichter hat das ganze Spiel über sehr interessante Strafzeiten verteilt. Wir haben gut angefangen und wussten, dass es hier schwer werden und was uns erwarten würde, denn Frankfurt hat die ersten Heimspiele gewonnen. Im ersten Drittel haben wir gut gespielt, im zweiten Drittel gab es vor dem Tor einen Zweikampf zwischen Goodall und Stanton, Paul Stanton hat ihn gewonnen - 1:1. Dann kam das zweite Tor der Lions in Überzahl durch einen abgefälschten Schuss. Frankfurt war im zweiten Drittel überlegen und die bessere Mannschaft. Hut ab vor meinen Jungs im dritten Drittel, sie haben sehr aggressiv gespielt und versuchten alles, dass Spiel nochmal umzudrehen. Wir haben viel Druck gemacht, es hat aber nicht gereicht ein Unentschieden zu schaffen. Aber trotzdem - ich bin zufrieden mit der Leistung, mit dem Ergebnis natürlich nicht. Wenn du so hart kämpfst und du bekommst keinen Punkt ist das bitter. Das ist das erste Jahr und wir müssen Lehrgeld bezahlen. Wenn wir mehr Erfahrung sammeln und ein bisschen cleverer spielen, dann werden wir gewinnen.
Trainerstimmen - Lance Nethery (Frankfurt Lions)
Wieder ein interessantes DEL Spiel, jedes Spiel in der Liga ist hart, eng und spannend. Ich denke auch, dass die Spieler lernen müssen nicht immer zu Haken und zu Halten wenn ein Schiedsrichter kleinlich pfeift, was auch OK ist. Wir waren im ersten Drittel nicht so sicher, wie wir gehofft hatten, das Selbstvertrauen fehlt uns ein bisschen. Obwohl Ingolstadt neu in der Liga ist, wussten wir, dass sie eine tolle Mannschaft zusammen gestellt haben. Ich denke, dass wir das Spiel heute durch Arbeit und Kampfkraft gewonnen haben - Kompliment. Wir haben schon lange mit zum Teil nur vier oder fünf Verteidigern gespielt und langsam geht das auf die Kraft. Leute wie Stanton, Malgunas, Snell, Laylin und auch der Junge Hemmes haben in der lezten Zeit unglaublich viel Eiszeit. Sie haben ein Kompliment verdient, sie sind der wichtige Teil unserer Mannschaft.