Profis // Sonntag, 25.10.2009
„Lassen unsere Fans nicht verunglimpfen“
Der Frust bei den Verantwortlichen und Spielern der Nürnberg Ice Tigers nach der 1:5-Niederlage am Freitagabend beim ERC Ingolstadt saß tief. Neben den beiden Unparteiischen stand dabei vor allem das angebliche Fehlverhalten der Panther-Fans im Zentrum der Nürnberger Kritik. So sah sich Ice Tigers-Chef Thomas Sabo veranlasst, auf der Vereins-Homepage eine Stellungnahme zu veröffentlichen. Wir veröffentlichen aus aktuellem Anlass das Interview mit Rudi Hofweber, Manager für Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit, mit der Neuburger Rundschau.Herr Hofweber, insgesamt 4145 Zuschauer sahen den hochverdienten 5:1-Derbysieg gegen Nürnberg. Wie fällt Ihre sportliche Bilanz aus?
Hofweber: Ich denke, es war in jeder Hinsicht ein „heißes Derby“, bei dem es uns endlich gelungen ist, mit einer überzeugenden Vorstellung die „schwarze Serie“ gegen Nürnberg nach zuvor elf Niederlagen in Folge zu beenden. Gerade die Zuschauer sind bei diesem Match sicherlich wieder voll und ganz auf ihre Kosten gekommen.
Bereits während sowie nach der Partie soll sich Thomas Sabo über persönliche Beleidigungen gegen sich und seine Familie echauffiert und letztlich auch Personenschutz beantragt haben. Können Sie diese Vorfälle bestätigen?
Hofweber: Fakt ist, dass sich Herr Sabo in der ersten Drittelpause über ein Spruchband während der Choreografie in unserem Fanblock sehr verärgert gezeigt hat. Ich habe mich daraufhin bei ihm offiziell entschuldigt und ihm zugesagt, dass wir das auch über das Stadionmikrofon machen werden - was ja auch passiert ist. Damit sind wir unseren Verpflichtungen nachgekommen. Was alles andere betrifft, so sollte man meines Erachtens die Kirche schon im Dorf lassen. Zu einem Derby gehören nun einmal Emotionen. Und dies war - und das betone ich - auf beiden Seiten der Fall.
In der bereits angesprochenen Stellungnahme auf der Ice Tigers-Homepage spricht Sabo unter anderem von einem „Ingolstädter Mob“ sowie in Richtung der eigenen Anhänger, dass man sich „nicht auf solch ein niedriges Niveau wie die Fans des ERC Ingolstadt“ begeben solle...
Hofweber: Dass das besagte Spruchband nicht ok war, habe ich ja bereits gesagt. Doch dass unsere phantastischen Fans mit den Begriffen „Mob“ und „Niedriges Niveau“ pauschal verunglimpft werden, können und werden wir mit Sicherheit nicht hinnehmen. Ich denke, dass man diesbezüglich auch vor der eigenen Türe kehren sollte. Nicht nur unser Geschäftsführer Jürgen Arnold wurde aufs Übelste beleidigt, auch flogen während der Partie aus dem Nürnberger Fanblock ein Feuerwerkskörper und andere Gegenstände aufs Eis. Daher sollte man den Vorwurf des „niedrigen Niveaus“ in Richtung unserer Anhänger in diesem Zusammenhang am besten nochmals überdenken.
Wird in den nächsten Tagen diesbezüglich nochmals der Kontakt mit den Nürnberger Verantwortlichen gesucht?
Hofweber: Ich gehe davon aus, dass das auf höchster Ebene passieren wird, damit sich diese Situation wieder entspannt.
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