Nationalmannschaft // Dienstag, 25.05.2021
WM-Update: Ein historischer Sieg
Es war ein historischer Abend den die deutsche Nationalmannschaft allen Eishockey-Fans am gestrigen Montag bei der Weltmeisterschaft bescherte. Der 3:1-Erfolg gegen Kanada war nicht nur der erste WM-Sieg gegen das Mutterland des Eishockeys seit 25 Jahren, sondern der dritte Erfolg hintereinander zum Auftakt bei den Titelkämpfen in Lettland. Aktuell stellt das deutsche Team die gefährlichste Offensive des Turniers und grüßt von der Tabellenspitze in Gruppe B. Mittendrin ist mit Fabio Wagner der Kapitän der Panther.
„Wir haben uns unglaublich gefreut. Das war gestern eine kämpferische Top-Leistung vom ganzen Team und ein tolles Erlebnis. Es hat auch ein wenig länger gedauert als sonst, um wieder runterzukommen, weil es schon sehr emotional und der Adrenalinspiegel entsprechend hoch war“, erzählt der ERC-Verteidiger heute Mittag.
Die DEB-Auswahl musste gegen Kanada 14 Minuten in Unterzahl agieren, vier Minuten davon sogar mit Drei-gegen-Fünf. Doch mit unbändigem Willen, zahllosen geblockten Schüssen und einem starken Mathias Niederberger im Tor überstanden sie diese Phasen jeweils unbeschadet. „Es waren gestern schon viele Spieler in der Kabine, die irgendwo einen Eisbeutel am Körper hatten“, schmunzelt Wagner.
"Deutschland isch stabil"
Allzu viel Zeit zum genießen bleibt den DEB-Cracks aber nicht, denn nach dem spielfreien Tag am heutigen Dienstag, geht es schon am Mittwoch gegen Kasachstan weiter (15:15 Uhr/live bei SPOPRT1). „Wir konnten heute ausschlafen und Nachmittag gibt’s ein kurzes Eistraining, bevor dann die Vorbereitung auf Kasachstan beginnt“, erzählt der 25-Jährige, der außerdem verriet, wie es zur Auswahl des deutschen Torsongs kam. Jedes Mal, wenn das deutsche Team den Puck im Netz versenkt – und das geschah bereits herausragende 17 Mal – wird zu „Deutschland isch stabil, Junge“ von Comedian Teddy Teclebrhan gefeiert.
„Wir hatten ein paar Songs zur Auswahl und haben uns dann zusammen dafür entschieden“, lacht Wagner, der das deutsche Team „auf einem guten Weg“ sieht und die Leistungsdichte beim diesjährigen Turnier nach den vielen überraschenden Erfolgen am ersten WM-Wochenende, folgendermaßen einschätzt: „Das Feld liegt enger zusammen, unter anderem weil die Top-Stars aus der NHL nicht dabei sind. Jeder kann jeden schlagen. Das ist ja auch etwas tolles bei einem Turnier und schön für die Zuschauer.“
Dänemark ebenfalls mit historischem Erfolg
Nicht weniger historisch war der Auftakt für Frederik Storms Dänen, die am Samstag Schweden mit 4:3 bezwangen. Der erste WM-Sieg der Dänen gegen den eishockeyverrückten skandinavischen Nachbarn. Im zweiten Match gegen die Schweiz musste sich das Team von Headcoach Heinz Ehlers der Schweiz knapp mit 0:1 geschlagen geben. „Wir waren sehr zufrieden mit unserem Auftakt. Das waren zwei harte Gegner. Die Schweiz hat unglaublich gut gespielt. Das war eine der besten Leistungen, die ich jemals bei einer Weltmeisterschaft gesehen habe“, sagt der ERC-Stürmer, der zunächst noch angeschlagen zuschauen musste, aber heute im Match gegen Großbritannien auch aktiv in seine zehnte WM starten konnte.
„Es wurde von Tag zu Tag besser. Ich habe viel Krafttraining gemacht, bin viel auf dem Rad gesessen und war am Montag erstmals wieder mit dem Team auf dem Eis“, erzählt der 32-Jährige, der zusammen mit seinen Teamkollegen den freien Montag dazu nutzte, um Tischtennis zu spielen und den letzten Spieltag in der dänischen Fußballliga zu verfolgen. „Wir schauen uns gerade den letzten Spieltag an. Es gibt noch einen Dreikampf um die Meisterschaft und wir haben von jedem Team Fans in der Mannschaft. Leider hat mein Team, der FC Kopenhagen, die mit Abstand schlechteste Ausgangsposition“, erzählte Storm am Montagabend während der Halbzeitpause der Spiele, bevor heute und morgen ein Doppelspieltag für die Dänen ansteht.
Die nächste Ausgabe unseres WM-Updates gibt es Ende der Woche vor den abschließenden drei Gruppenspielen des DEB-Teams.
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