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Profis // Sonntag, 23.05.2021

"Der ERC ist ein offensives Powerhouse"

Mit der Verpflichtung von Chris Bourque ist ERC-Sportdirektor Larry Mitchell in dieser Woche ein echter Transfer-Coup gelungen. Der Stürmer war in der vergangenen Hauptrunde Top-Scorer bei Red Bull München und spricht im Interview über seinen Wechsel zu den Panthern, bekannte Gesichter und seinen Vater Ray Bourque, eine der ganz großen NHL-Legenden.

Chris, wir freuen uns sehr, dass wir dich in der Panther-Familie begrüßen können. Was waren letztlich die Gründe dafür, dass du dich für den ERC entschieden hast?

Es war eine ziemlich einfache Entscheidung, nachdem ich mit Larry und Doug Shedden gesprochen hatte. Sie haben mir aufgezeigt, wo sie das Team sehen und wo sie hin wollen. Außerdem kenne ich einige der Jungs im Team, mit denen ich bereits früher zusammengespielt habe. Das ist schön, wenn man in die Kabine kommt und bekannte Gesichter trifft. Natürlich habe ich in den sechs Spielen, die wir in der abgelaufenen Saison gegeneinander bestritten haben hautnah gesehen, was für eine starke Mannschaft Ingolstadt ist. Deswegen war es alles in allem die logische Entscheidung, zum ERC zu wechseln.

Du hast schon erwähnt, dass du mit Wayne Simpson und Mat Bodie in der AHL gespielt hast. Was haben sie dir über Ingolstadt erzählt und welche Rolle hat das in deiner Entscheidungsfindung gespielt?

Das hat schon eine große Rolle gespielt. Ich weiß natürlich welch starke Kaliber an Spielern schon im Team stehen. Wayne hat mir zudem erzählt, dass es eine erstklassige Organisation und eine tolle Stadt mit großartigen Fans ist. Es macht Spaß hier zu spielen und all diese positiven Aussagen haben es leichter gemacht, meine Entscheidung zu treffen.

Du wirst weiterhin in Bayern leben und spielen. Es scheint dir hier also zu gefallen?

Ja, mir gefällt es hier sehr. Wir hatten auch in München eine tolle Zeit, uns hat es dort gefallen. Ich bin inzwischen gut vertraut mit der Region und ich freue mich darauf, nun ein Panther zu sein und weiter in Bayern zu spielen.

Du hast die gute vergangene Saison und den Kader für die kommende Saison schon angesprochen. Was denkst du über die Perspektiven für die neue Spielzeit?

Ingolstadt hat letztes Jahr schon gezeigt, dass sie ein Top-Team sind. Sie setzen ihr System sehr gut um, sind ein offensives Powerhouse mit schnellen Jungs. Auch gegen die Defensive ist es schwer zu spielen, das habe ich am eigenen Leib erlebt. Sie haben uns das Leben in den Playoffs extrem schwer gemacht und auch Berlin beinahe geschlagen. Daher denke ich, sind die Perspektiven für die neue Saison absolut positiv und es ist einiges möglich.

Sprechen wir mal über dich persönlich. Larry hat dich ja schon ein wenig beschrieben. Wo würdest du sich selbst einordnen? Was sind deine Stärken?

Ich bin ein offensivstarker Spieler und habe in den letzten beiden Jahren bewiesen, dass ich scoren kann. Ich will gleichzeitig aber auch defensiv verantwortungsvoll agieren, meinem Team im Powerplay helfen und tun, was die Coaches von mir verlangen. Ich würde also sagen, dass ich ein ganz guter Allrounder bin. Darüber hinaus bin ich bin seit einiger Zeit im Profi-Hockey und weiß, was nötig ist, um erfolgreich zu sein und Titel zu gewinnen.

Du warst über eine Dekade einer der produktivsten Angreifer in der AHL, hast dreimal den Titel geholt, warst zweimal Top-Scorer und einmal MVP. Wie blickst du auf diese Zeit in Nordamerika zurück?

Ich habe den Großteil meiner Karriere in der AHL verbracht, durfte in einigen sehr guten Teams spielen und war recht erfolgreich. Es war eine tolle Zeit. Wir hatten einige tiefe Playoff-Runs, haben Meisterschaften gewonnen und ich hatte viele tolle Jahre. Dort hatte ich meistens die Rolle, meiner Mannschaft offensiv mit möglichst vielen Toren und Assists zu helfen. Was besonders schön war, ist, Dass ich auch mit meinem Bruder in einer Mannschaft spielen konnte.

Trotz deiner überragenden Statistiken, ist dir der endgültige Durchbruch in der NHL nicht gelungen. Woran würdest du es fest machen?

Es ist schwer, einen Aspekt herauszustellen und es daran aufzuhängen. Es sind viele Faktoren, die einen Einfluss darauf haben. Hat man vielleicht eine Rolle, die nicht zu einem passt, bekommt man die Chance nicht oder hat man vielleicht im entscheidenden Moment nicht das nötige Quäntchen Glück. Das ganz klar zu benennen, ist schwierig.

Du hast während deiner Profi-Karriere unzählige Interviews gegeben. In wie vielen bist du nicht nach deinem Vater Ray gefragt worden, der eine der größten NHL-Legenden aller Zeiten ist?

Null. (lacht)

Dann sprechen wir jetzt zum Abschluss mal nicht über deinen Vater, sondern über deinen berühmten Familiennamen. Würdest du im Rückblick sagen, dass es in deinem bisherigen Leben beziehungsweise deiner Karriere ein Vorteil war oder vielleicht manchmal auch eine kleine Bürde?

Nein, ich würde nie sagen, dass es eine Bürde war. Ich weiß nicht, ob es ein Vorteil war, aber ich bin stolz darauf. Mein Vater hatte eine unglaubliche Karriere, ist in der Hall of Fame und man könnte wahrscheinlich tagelang über seine NHL-Laufbahn sprechen. Ich bin stolz darauf, den Namen auf meinem Trikot tragen zu dürfen, trage ihn mit stolz und will den Namen Bourque immer gut repräsentieren.

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