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Profis // Montag, 18.01.2021

"Meine Erfahrung sollte mir helfen"

Die Wartezeit für Daniel Pietta hat am Dienstagabend ein Ende. Dann läuft der 34-Jährige im Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings nach 792 Einsätzen für die Krefeld Pinguine erstmals in der PENNY DEL in Blau-Weiß auf. Vor seinem Pflichtspieldebüt als Panther haben wir uns mit dem Stürmer über seine Zuschauerrolle, das Comeback sowie am Horizont wartende Jubiläen und Bestmarken unterhalten.

Daniel, du hast in deiner 15-jährigen DEL-Karriere bisher nur sehr wenige Spiele verpasst. Waren die sieben Partien zuletzt deine längste Zwangspause?

Tatsächlich ja. Ich hatte mir kurz vor den Playoffs mal das hintere Kreuzband angerissen. Damals waren es aber nur sechs Spiele Pause.

Wie schwer fällt es dir, nur von der Tribüne aus zusehen zu können? Bist du ein guter oder eher ein schlechter Zuschauer?

Ich bin wahrscheinlich der nervöseste Zuschauer (lacht). Nein, im Ernst. Die Jungs haben es sehr gut gemacht in den bisherigen Spielen, deshalb war es relativ leicht, zuzuschauen. Nichtsdestotrotz hätte ich natürlich lieber auf dem Eis gestanden als auf der Tribüne zu sitzen.

Von den Rängen aus hat man oft ja sogar einen besseren Überblick und erkennt das eine oder andere Detail deutlicher. Wie haben dir die Auftritte gefallen beziehungsweise ist dir etwas aufgefallen?

Sehr gut haben mir die Spiele gefallen. Wir hatten in jedem Match die Chance, zu gewinnen und waren meistens auch die bessere Mannschaft. Abgesehen vom dritten Drittel gegen Mannheim vielleicht. Wir haben jedenfalls eine sehr mobile Mannschaft und laufen gut Schlittschuh.  Das hat schon Spaß gemacht, sich das anzuschauen und es waren auch recht schöne Tore dabei.

Du warst ja weiterhin voll ins Mannschaftstraining integriert. Wie haben die Coaches das gehändelt, weil sich das Team vor allem in den ersten Wochen ja noch in der Kennenlern- und Einspielphase befunden hat?

Ich war voll beim Training dabei, das ist richtig. Es war ja leider so, dass immer mal wieder einer ausgefallen ist, wie zuletzt Aubry oder jetzt Storm und Wojo (Stachowiak; Anm. d. Autors). Dementsprechend habe ich die Reihen immer aufgefüllt und teilweise auch als Verteidiger trainiert, weil der Pruds (Pruden; Anm. d. Autors) in Rosenheim war. Ich fühle mich topfit und sehr gut integriert. Ich habe versucht, mein Bestes zu geben im Training, um mich bestmöglich auf mein erstes Spiel und meine etwas verkürzte Saison vorzubereiten. Das ist mir ganz gut gelungen denke ich.

Das Match gegen Schwenningen wird dein erstes DEL-Spiel sein, das du nicht für die Krefeld Pinguine bestreiten wirst. Ist das doch noch etwas spezielles für dich oder hast du dich mittlerweile lange genug daran gewöhnen und darauf vorbereiten können?

Das wird bestimmt etwas anderes, aber ich habe schon die zwei Vorbereitungsspiele gemacht und konnte mich ein wenig darauf einstellen. Es wird zweifelsohne eine neue Erfahrung, aber darauf habe ich mich schon voll eingelassen. Ich trauere der Zeit in Krefeld nicht hinterher, sondern blicke nach vorne und versuche hier das Bestmögliche zu erreichen. Und wie wir in den Spielen gesehen haben, ist eine starke Mannschaft versammelt, die gute Chancen hat, viel zu erreichen.

Nachdem nun dein erstes Pflichtspiel nach zehn Monaten ansteht und deine erste Partie nach über einem Monat: Was wird wichtig sein, um schnellstmöglich reinzukommen und den Rhythmus zu finden?

Dahingehend hilft mir wahrscheinlich meine Erfahrung schon weiter. Ich werde versuchen, zunächst so einfach wie möglich zu spielen. Natürlich weiß ich, dass ich auch davon lebe, offensiv zu agieren. Das basiert allerdings auf einer stabilen Defensivarbeit. Je mehr Erfahrung man hat, desto besser weiß man auch, dass man Torchancen bekommt, wenn man zunächst seine Defensivaufgaben gut erledigt. Wir haben im Training viel am System gearbeitet und daran konnte ich mich gut gewöhnen. Der Rest kommt dann von alleine.

Du hast einige Spiele von der Tribüne aus gesehen und selbst zwei Partien ohne Fans absolviert. Was fehlt dir am meisten? Sind es die Anfeuerungsrufe, die Reaktionen auf eine gute Aktion, auf eine Torchance oder einen Treffer?

Ganz allgemein die Emotionen, die von der Tribüne aus aufs Eis schwappen. In gewissen Situationen fehlt dann natürlich die Reaktion der Zuschauer enorm. Mit Fans bekommt man nach manchen Situationen oder Aktionen schon ein Gefühl dafür, wie es war. Wenn keine Reaktion kommt – egal ob positiv oder negativ - denkt man fast, dass es nichts Besonderes war (lacht). Auch wenn man natürlich weiß, wenn man eine starke Szene hatte oder einen Fehler gemacht hat. Die Reaktion der Fans auf eine gute oder schlechte Aktion lässt einen das auf jeden Fall extremer empfinden.

Der kommende Gegner Schwenningen steht aktuell in der Spitzengruppe der Südstaffel. Bist du überrascht, wie stark die Wild Wings aufspielen oder hast du nach den Ergebnissen beim MagentaSport Cup damit gerechnet?

Du sagst es: Sie haben schon beim MagentaSport Cup gut gespielt. Dazu sind sie – soweit ich weiß – eine der wenigen Mannschaften, die bereits seit August auf dem Eis sind. Mit Sunny (Niklas Sundblad; Anm. d. Autors), den ich noch aus Duisburg kenne, wo ich mit ihm zusammengespielt habe und von der Zeit in der Nationalmannschaft, als er als Co-Trainer dabei war, haben sie einen guten Trainer, der die Vorbereitungszeit gut genutzt hat. Überrascht hat es mich also nicht wirklich. Von außen mag es vielleicht wie eine Überraschung wirken, aber man hat schon damit rechnen können, dass sie eine bessere Rolle spielen als in der vergangenen Saison.

Mitte Februar wirst du voraussichtlich dein 800. DEL-Spiel absolvieren, zwölf Punkte fehlen dir in der ewigen Scorerliste der DEL auf den fünftplatzierten Thomas Greilinger. Sind solche Marken etwas, das du als etwas Tolles wahrnimmst oder legst du darauf nicht viel wert?

Ich verfolge diese Marken ehrlich gesagt nicht. Natürlich bekommt man es mit, wenn es kurz bevorsteht, weil man dann häufig darauf angesprochen wird. Es zeigt mir, dass ich relativ viel investiert habe, um diese Zahl erreichen zu können. Trotzdem schaue ich nach vorne und versuche in jedem Spiel mein Bestes zu geben. Ob es dann am Ende 800, 900 oder 1000 sind, kann man oft ja gar nicht unbedingt selbst beeinflussen. Ich bin glücklich, dass ich bisher von Verletzungen großteils verschont geblieben bin und hoffe, dass das auch so weitergeht.

Die Marke von 1000 Spielen ist in der DEL quasi ein Meilenstein. Ist das für dich ein Ziel, zumal es bedeuten würde, dass du noch vier, fünf Jahre auf diesem Niveau spielen kannst?

Mein Ziel war immer bis 40 zu spielen. Vielleicht auch länger (grinst). Weil Eishockey einfach meine Leidenschaft ist und ich daran riesigen Spaß habe. Wahrscheinlich kann ich das auch am besten von allem, was alternativ möglich wäre. Vier, fünf Jahre will ich auf jeden Fall noch auf diesem Niveau spielen können. Ich bin auch relativ zuversichtlich, dass mir das gelingen kann, weil mein Fitnesslevel sich mit zunehmendem Alter eher verbessert hat.

 

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