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Profis // Samstag, 13.02.2016

Der ruhige Held

Er war Teil der wohl erfolgreichsten deutschen Eishockey-Nationalmannschaft. Während die Namen Erich Kühnhackl, Franz Reindl und Alois Schloder auch der breiten Allgemeinheit ein Begriff sind, ist Ignaz Berndaner ein ruhiger Eishockeyheld. Beim ERC Ingolstadt ist sein Name jedoch den meisten Fans in ausgezeichneter Erinnerung.

Der Film „0,041“, der heute um 17 Uhr im Bayerischen Fernsehen läuft, zeigt Berndaner bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck. Er, der Spieler mit der Nummer 19, und seine Teamkameraden sicherten sich damals auf so sensationelle wie spannende Weise die Bronzemedaille.

„Es ist ein schöner Film“, sagt Berndaner, der gerne erzählt, aber nicht zu großen Worten greift. Er ist immer noch von ruhiger Art, aber bestimmt in seiner Meinung – so, wie man ihn auf der Schanz noch aus den 1990er Jahren in Erinnerung hatte. Vier Jahre war er beim ERCI Trainer und half beim Aufschwung der Panther kräftig mit. „Natürlich ist das mit heute nicht zu vergleichen, aber ich glaube schon, dass das damals der Anfang war.“

„Zuschauer noch und nöcher“ und „große Begeisterung“ hatte Berndaner in Ingolstadt ausgemacht, sportlich lief es aber noch nicht rund. Um Clayton Young formte er eine schlagkräftige Truppe und professionalisierte nach und nach die Bedingungen. „Ingolstadt hat einen Namen gekriegt, die Spieler wollten dann zum ERC.“ Auch Berndaner wollte eigentlich länger als vier Jahre bleiben.

„Ich hätte nicht aufhören wollen, aber ich war ausgelaugt. Clayton hat gesagt: ‚Bleib halt noch, ich mach das Training, du die Spiele.‘ Aber das ging so auch nicht. 80.000 Kilometer bin ich in acht Monaten gefahren.“ Berndaner pendelte zwischen seiner Heimat Garmisch-Partenkirchen und dem alten Eisstadion an der Jahnstraße. Er war mit seiner Familie im Werdenfelser Land wohnen geblieben, weil er sehr heimatverbunden ist.

So verwundert auch die folgende Episode von 1976 wenig, die der damalige Verteidiger mit einem Schmunzeln erzählt: „Einmal sind der Reindl Franze und ich heimgefahren. Es war nicht weit, aber nicht erlaubt. Aber der Schloder Alois hat uns gesehen, der war beim Skispringen in Seefeld. Er hat uns beim Xaver (Trainer Unsinn) hingehängt. Dann haben wir einen Anschiss bekommen. Er hat uns gedroht, dass er uns aus der Mannschaft wirft. Aber ich war so sicher in der Mannschaft, dass ich nichts zu befürchten hatte – er konnte ja keinen nachnominieren.“

Berndaner sammelte schöne Erinnerungen in Innsbruck. Etwa nach dem Turnier ein paar Gläschen Wodka mit den Stars aus der Sowjetunion, mitten im Kalten Krieg. „Unter den Spielern ist das schon gegangen“, erzählt Berndaner grinsend. „Wir sind gut miteinander ausgekommen.“ An die Feier nach dem 4:1-Sieg gegen die USA (bei denen Jared Ross‘ Vater Douglas im Kader stand) kann er sich nicht mehr genau erinnern. „Wir haben am Schluss nur noch mit vier Verteidigern gespielt, da bist du nicht mehr vom Eis runter gekommen. Ich war platt. Und dann hat es in der Kabine noch so lange gedauert.“ Die Spieler wussten nämlich lange nicht, ob der Sieg zur Medaille reichte, ein Tor-Quotient gab schließlich erst den Ausschlag.

Apropos Ausschlag: Beim ERC hat es ihm Brandon Buck angetan. Als Berndaner vor einigen Wochen in der Saturn Arena zu Gast war, war er von der Nummer 9 beeindruckt. „Das ist ein sehr guter Spieler, der dir ein Spiel gewinnen kann.“ Berndaner hat’s beim ERC gefallen, er will wieder vorbeischauen. Der ruhige Held hat den ERC mitgeformt.

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