Wir stehen zusammen!

Profis // Montag, 21.09.2020

"Ein neues Kapitel"

Brenden Kichton ist der inzwischen sechste Neuzugang der Panther für die kommende Saison und kann mit seinen 28 Jahren bereits auf eine eindrucksvolle Laufbahn verweisen. Stets war der Rechtsschütze einer der Top-Verteidiger und Punktesammler seiner Teams. Im Interview spricht der Kanadier über den Wechsel zu den Panthern, zahlreiche Infos, die er über Deutschland und Ingolstadt gesammelt hat, sowie seine kuriose Draft-Geschichte.

Brenden, zunächst Mal herzlich Willkommen bei den Panthern. Wo verbringst du denn aktuell diese coronabedingte XXL-Sommerpause?

Vielen Dank, ich freue mich schon sehr darauf nach Ingolstadt zu kommen. Den Sommer verbringe ich in Edmonton, Alberta. In dieser Gegend bin ich geboren und aufgewachsen. Meine Frau und ich haben hier ein Haus gekauft. So haben wir für den eishockeyfreie Zeit hier ein Zuhause.

Es ist jetzt sechs Monate her seit die Eishockey-Saison in Europa abgebrochen wurde. Wie hast du die Zeit seit März verbracht?

Man muss schon sagen, der Sommer ist sehr lang und das ist hart. Aber ich denke, es ist für jeden das Gleiche. Man muss auf jeden Fall einen langen Atem haben. Ich habe natürlich viel Zeit daheim verbracht, aber auch versucht so früh wie möglich wieder ins Gym zu gehen und mit meinem Coach zu trainieren. Das hat geholfen. Es waren schon ein paar harte Monate und ich kann es kaum erwarten, bis es in Ingolstadt losgeht.

Im Januar hast du dich verletzt und das Ende der regulären Saison verpasst. Wie geht es dir jetzt und wie lief die Reha?

Das war eine Verletzung, die unglücklich zustande kam, aber jetzt fühle ich mich wieder gut. Mein Trainer und ich haben viel Arbeit und Zeit investiert. Ich bin wieder fit und zu hundert Prozent bereit.

Wärst du in den Playoffs wieder spielbereit gewesen, wenn sie nicht abgesagt worden wären?

Ja. Ich hatte geplant in der zweiten Runde wieder einzugreifen. Weil die Saison dann aber in der ersten Runde bereits abgebrochen wurde, ist daraus leider nichts mehr geworden.

Nach Lappeenranta und Wien wird Ingolstadt wird dein dritter Club in Europa sein. Warum hast du dich für den ERC entschieden?

Ich hatte ein ziemlich gutes Jahr in Wien und mein Agent ist super vernetzt in der deutschen Liga. Wir waren schon länger mit Larry in Kontakt, aber Corona hat dann auch hier seinen Tribut gefordert. Die Kommunikation mit Larry war währenddessen immer sehr gut und er hat mir gesagt, dass er großes Interesse an einem Zwei-Wege-Verteidiger mit Offensivqualitäten hat. Ich hatte das Gefühl, dass das ziemlich gut passt und so ist es dann zustande gekommen.

Larry hat erzählt, dass er dich erstmals bereits während deiner Zeit in der AHL gescoutet hat. Wann bist du zum ersten Mal mit ihm in Kontakt gewesen?

Es dürfte ungefähr vor einem guten halben Jahr gewesen sein, dass wir persönlich gesprochen haben. Er hat mir erzählt, dass er mich schon eine Weile verfolgt und immer sehr angetan von meinem Spiel war. Seit dem ersten Gespräch waren wir eigentlich relativ regelmäßig in Kontakt. Ich denke, dass das eine Beziehung werden kann, von der beide Seiten profitieren können.

Wie würdest du dich denn selbst beschreiben? Sowohl was deine Stärken auf dem Eis angeht als auch neben dem Eis?

Ich würde mich wie gesagt als Zwei-Wege-Verteidiger beschreiben. Ich kann im Powerplay und in Unterzahl spielen. Die meisten Teams haben sich bisher auf meine offensiven Fähigkeiten verlassen, dass ich mich ins Offensivspiel mit einschalte und Punkte beisteuere. Genauso will ich aber die Scheibe schnell aus der eigenen Zone raus spielen und gut verteidigen. Neben dem Eis würde ich mich einfach als gut gelaunten Kerl beschreiben, der es genießt, wenn er mit den Jungs in der Halle ist. Ich versuche immer positive Energie in die Kabine zu bringen, Spaß zu haben und hart zu arbeiten.

Wenn man sich deine Vita anschaut fällt einem als Erstes der Fakt auf, dass du gleich zweimal (!) von NHL-Teams gedraftet wurdest. Was ist die Geschichte dahinter?

(lacht) Beim ersten Mal wurde ich von den New York Islanders gedraftet, aber wir konnten uns leider nicht auf einen Vertrag einigen. Deshalb bin ich mit 21 Jahren nochmal in den Draft gegangen. Eigentlich habe ich gar nicht damit gerechnet, dass ich nochmal gezogen werde. Stattdessen habe ich erwartet, dass ich nach dem Draft als Free Agent bei einem NHL-Team unterschreiben kann. Aber am Ende kam es dann doch dazu, dass Winnipeg mich in der siebten Runde ausgewählt hat. Das ist also schon eine außergewöhnliche Geschichte, zweimal gepickt zu werden. Zudem dürfte ich mit 21 Jahren einer der ältesten jemals gedrafteten Spieler sein. (lacht)

Du hattest über Jahre in der Juniorenliga WHL und anschließend auch in der AHL super Statistiken. Wie nah warst du dran, mal in der NHL auflaufen zu dürfen?

Ziemlich nah würde ich sagen. Ich wurde von den Jets aus dem Farmteam hochgerufen und war für einige Monate bei der Mannschaft. Allerdings bei den Spielen immer nur auf der Tribüne. Leider hat mich der Coach nie zu einem NHL-Match aufgestellt. Insgesamt wurde ich drei- oder viermal nach oben berufen. Unglücklicherweise habe ich nie die Gelegenheit bekommen zu spielen.

Kommen wir wieder zurück zu Gegenwart: Was weißt du bisher über Deutschland und die DEL?

Noch nicht allzu viel. Ich habe natürlich bei ein paar Jungs rumgefragt, die bereits in Deutschland gespielt haben. Mit Matt Pelech bin ich zum Beispiel sehr gut befreundet. Und er hat mir ausschließlich Gutes über Ingolstadt und die Liga erzählt. Ich habe ziemlich viele ehemalige Mitspieler, die bereits in der DEL gespielt haben oder immer noch dort spielen. Es wird natürlich eine Herausforderung, das ist klar. Aber ich habe sowohl in Finnland als auch in Österreich Erfahrungen gesammelt und beides sind gute Ligen. Jetzt freue ich mich auf ein neues Kapitel in Deutschland.

Du hast deine ehemaligen Mitspieler mit Deutschland-Erfahrung angesprochen. Von 2013 bis 2015 hast du bei den St. John’s IceCaps gespielt. Allein aus diesen beiden Kadern haben über zehn Profis Deutschland-Erfahrung. Unter anderem Kael Mouillierat war damals dein Teamkollege. Du hattest also eine Menge Informationsquellen.

(lacht) Ja, das stimmt. Ich bin mit Kael immer noch gut befreundet und er hat mir gesagt, dass es ihm in Ingolstadt sehr gut gefallen hat. Jeden den ich gefragt habe, hat mir sehr viel Positives über das Team und die Organisation erzählt. Das hat mir ehrlich gesagt schon in meiner Entscheidung geholfen.

Zum Abschluss kommt die klassische Frage nach den Zielen. Was hast du dir für die kommende Saison vorgenommen?

Als Profi willst du immer das Maximum erreichen, das ist klar. Ich für meinen Teil werde alles in meiner Macht stehende tun, um dem Team dabei zu helfen, erfolgreich zu sein.

Zurück

Dies könnte sie auch interessieren

"Wojo im Tunnel". Eines der Bilder aus EISZEIT.
Foto: Alexander Schuktuew

Do, 18.04.2024 // Profis, Fans

EISZEIT wird auf Vernissage vorgestellt

Am Freitag, 26. April, im VIP-Raum der SATURN-Arena wird der Bildband auch für 49 Euro erhältlich sein ...

Bis mindestens 2030 gibt es in der DEL den Auf- und Abstieg.
Foto: Johannes Traub/JT-Presse.de

Do, 18.04.2024 // Profis

Auf- und Abstiegsregelung verlängert

PENNY DEL und DEL2 verlängern Vereinbarung bis mindestens 2030 ...

Iserlohn ist vom 23. bis 25. August beim Vinschgau Cup am Start.
Foto: Johannes Traub/JT-Presse.de

Di, 16.04.2024 // Profis

Iserlohn debütiert beim Vinschgau Cup

Die Roosters sind während der Vorbereitung erstmals in Latsch dabei ...

Daniel Schmölz spielt ab sofort für die Panther.

Mo, 15.04.2024 // Profis

Schmölz wird ein Panther

Der Nationalspieler und einer der besten DEL-Torjäger der vergangenen Jahre wechselt zum ERC ...

MagentaSport Playoffs 2024

Anzeige