ERCI - RBM 3:5 // Sonntag, 13.11.2016
München bestraft die Fehler eiskalt
Der ERC Ingolstadt hat gekämpft, aufgeholt, aber am Ende gegen „einen eiskalten Gegner“ (ERC-Coach Samuelsson) mit 3:5 verloren. Das Oberbayern-Derby ging damit an den Tabellenführer und amtierenden Meister EHC Red Bull München.
Die Münchner gingen mit einer 2:1-Führung in die erste Pause. Ein insgesamt gerechter Stand vor 4114 Zuschauern in der Saturn Arena und Zehntausenden Zuschauern in Sport1 und der Telekom. Die Gäste hatten nämlich im ersten Abschnitt mehr gefährliche Chancen als die Panther in ihren Anthrazit-farbenen dritten Trikots, kamen jedoch durch zwei eher glückliche Fügungen zum zwischenzeitlichen 2:0.
Das 0:1 ereignete sich in der 8. Minute, als Timo Pielmeiers hoher Aufbaupass von einem Münchner abgelenkt wurde. Jon Matsumoto überwand den ERC-Torwart rechts von der Bande zum 0:1 (8.). In einer engen Partie kam zuerst Steven Pinizzotto nach einem guten Angriff Münchens zur Großchance auf das zweite Tor (13.). Pielmeier vereitelte sie aber. Zwei Minuten später hatte Thomas Oppenheimer im Slot den Ausgleich auf den Schläger, doch auch Gästeschlussmann Danny aus den Birken war auf dem Posten.
Guten Chancen gab es also hüben wie drüben, beide Teams hatten Zug im Spiel. In einer sich eher glücklich ergebenden Möglichkeit kamen die Münchner zum zweiten Tor durch Mads Christensen (16.). Die Panther trafen in der 18. Minute im Anschluss an einen Bullygewinn durch Patrick Köppchen zum 1:2-Anschlusstreffer. Kurz vor der Pause kam Jason Jaffray bei einem Tempogegenstoß noch einmal zu einer guten Chance, doch wie in der 3. Minute Petr Taticek auf der anderen Seite bekam er die Scheibe am Pfosten nicht mehr unter Kontrolle.
Nach einer undurchsichtigen Situation vor dem ERC-Tor, als Brooks Macek offenbar wegen Torwartbehinderung eine Bankstrafe statt einem Treffer zugeschrieben bekam (24.), gelang dem ERC der Ausgleich. Petr Pohl schloss zum 2:2 ab (27.). Pohl hatte gar die Chance zum 3:2, scheiterte jedoch an aus den Birken. Praktisch im Gegenzug traf Matt Smaby stattdessen zur erneuten Münchner Führung (30.).
Die Panther kamen durch mehrere Strafen nicht richtig in den Rhythmus und kassierten noch vor der Pause durch Keith Aucoins Bauerntrick das 2:4 (38.). Mit dem nächsten Schuss erhöhte Münchens Topscorer gar auf 2:5 (39.).
Im Schlussabschnitt gaben die Panther noch einmal alles und kamen zu guten Gelegenheiten. Danny Irmen (42.) und Darryl Boyce (49.) scheiterten noch aussichtsreich. In der 52. Minute jedoch schlug Brandon Buck zu – 3:5. Der ERC machte noch einmal richtig Druck und erspielte sich Chancen. Doch gleichzeitig war das eigene Tor verwaist, München scheiterte mehrere Male haarscharf am empty-netter. Es blieb beim 3:5.
Stimmen zum Spiel:
Tommy Samuelsson (Cheftrainer des ERC Ingolstadt): Das war ein Topspiel gegen einen Topgegner. Macht man Fehler gegen eine qualitativ so gut besetzte Mannschaft, nützt diese das eiskalt aus. So war es auch heute. Der Doppelschlag im zweiten Drittel – das hat viel gekostet. Vielleicht forcierten die Spieler da zu viel. Aber kein Vorwurf: Wenn du von einem 0:2 zurückkommst, will man auch das 3:2. Durch Petr Pohl hatten wir ja auch die Chance. Im nächsten Wechsel hat München aber seinerseits das 3:2 gemacht. Was mir sehr gefallen hat: Die Mannschaft hat nie aufgegeben.
Don Jackson (Cheftrainer des EHC Red Bull München): Wir sind gut ins Spiel gekommen gegen eine schnelle Topmannschaft, die in den vergangenen Wochen zu den heißesten Teams der Liga gehört hat. Der ERC ist immer gut vorbereitet von Tommy Samuelsson. Wir haben unsere Torchancen eiskalt genutzt.
Thomas Oppenheimer (Angreifer des ERC Ingolstadt): München hat am Ende verdient gewonnen, aber wir haben alles aufs Eis geworfen. In der ein oder anderen Situation haben wir nicht den direkten Weg aufs Tor genommen. Wir spielen aber auswärts wie daheim schnelles, zielstrebiges Eishockey.
Nächstes Spiel gegen die DEG:
Der ERC Ingolstadt tritt am kommenden Freitag bereits wieder zuhause an. Gegner in der Saturn Arena ist ab 19.30 Uhr die Düsseldorfer EG.
DEL, 18. Spieltag
ERCI RBM
Tore
0:1 Jonathan Matsumoto (8.) EQ
0:2 Mads Christensen (16.) EQ
1:2 Patrick Köppchen (18.) EQ
2:2 Petr Pohl (27.) EQ
2:3 Matt Smaby (30.) EQ
2:4 Keith Aucoin (38.) EQ
2:5 Keith Aucoin (39.) EQ
3:5 #9 (52.) PP1
Schiedsrichter
HSR: Lars Brüggemann / Christoffer Hurtik
LM: Vladislav Gossmann
LM: Lubos Thür
Strafminuten
Ingolstadt: 10 min.
München: 8 min.
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